Exchange Traded Funds - ETF | Wiki (2024)

ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Investmentfonds, die einen Index, zum Beispiel den DAX, abbilden. Der DAX verzeichnet regelmäßig den Aktienwert der 30 wichtigsten deutschen Unternehmen. Die Performance der ETF Investmentfonds entwickelt sich stets parallel zu der Wertentwicklung des DAX-Wertes. Ein DAX ETF bildet folglich immer den Basiswert der an der Börse gehandelten Aktie ab. Auch andere Länder haben einen Leitindex, zum Beispiel CAC40 (Frankreich), Nikkei (Japan), FTSE (Großbritannien) und Dow Jones (USA). Ein Index kann als Börsenbarometer angesehen werden, der bestimmte Anlagewerte der im Index verzeichneten Unternehmen zusammenfasst. Der Index des DAX ETFs entwickelt sich immer genauso wie der Aktien-Index. Das einfache Prinzip ist, dass der DAX ETF steigt, wenn der zugrundeliegende Aktien-Index an der Börse an Wert zulegt und sinkt, wenn der Basiswert einen Verlust verzeichnet. Die Anleger partizipieren von der Weiterentwicklung des Basiswertes zu 100 Prozent.

Was unterscheidet ETFs von klassischen Fonds?

ETFs unterschieden sich von den klassischen Index-Fonds dahingehend, dass sie von den Anlegern eigenverantwortlich an der Börse gehandelt werden können. Den Zugang für diesen Börsenhandel bekommen Privatanleger über die Dienstleistung von Online-Brokern, bei denen sie ein Handelsdepot mit zugehörigem Verrechnungskonto eröffnen und eine Mindestkapitalsumme einzahlen. Auf diese Weise sind private Anleger in der Lage, ihren Börsenhandel eigenverantwortlich durchzuführen, ihre Fondsanteile schneller zu erwerben und zu verkaufen. Da die Abbildung der Indizes (Basiswerte an der Börse) vergleichsweise einfach ist, sind die Fondsgesellschaften nicht darauf angewiesen, ihre Fonds aktiv durch Fondsmanager verwalten zu lassen. Der direkte Handel an der Börse über Online-Broker spart Kosten und ist unkompliziert, weil die Anleger schnell und eigenständig auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren und ihre Fondsanteile während der üblichen Handelszeiten jederzeit kaufen und verkaufen können. In dieser Hinsicht spielt auch die Kursfestsetzung eine wichtige Rolle. Exchange Traded Funds werden auf der Grundlage von Echtzeitkursen gehandelt, das heißt, ihr Kurs wird kontinuierlich an den Index des Basiswertes angepasst. Klassisch gehandelte Fonds reagieren dagegen nicht auf volatile Marktbewegungen und setzen den Kurs nur einmal am Tag fest, womit Anleger nicht nah am Marktgeschehen handeln können. ETF werden einer Ausgabegebühr, auch: Agio, veräußert. In dieser Hinsicht sind auch Ordergebühren, Spreads, Pips sowie die Geld- und Briefspanne (0,05 bis 0,5 %) zu beachten.

Mittlerweile steht fest, dass passiv gemanagte Fonds den aktiv gemanagten Fonds um Nasenlängen voraus sind, was vor allem daran liegt, dass es nur wenigen Fondsmanagern gelingt, ihren Vergleichsindex zu schlagen und damit eine bedeutende Rendite einzufahren. Zudem zeichnen sie sich häufig durch noch höhere Verwaltungsgebühren aus, die die Anlage-Rendite signifikant schmälern. Ein ETF hingegen bildet seinen Basiswert ohne aktives Zutun von Fondsmanagern 1:1 ab.

Anlageklassen

Neben den bekannten Leitindizes gibt es noch weitere Möglichkeiten, in ETFs zu investieren, zum Beispiel in Regionen, Länder oder Branchen. Investmentfonds nutzen die unbegrenzten Möglichkeiten, um Exchange Traded Funds aufzulegen und Nischen aufzubrechen. So haben Anleger die Möglichkeit, in einzelne Wirtschaftsbranchen zu investieren, für die eigene Aktienkörbe und Anlagekonzepte geschaffen werden, die die Basiswerte für die entsprechenden ETFs abbilden. Ein thematisch aufgelegter ETF wird als Zertifikat ausgegeben. Eng verwandt mit dieser Anlageklasse sind Rohstoff-Zertifikate, mit denen die Anleger in Rohstoffe wie Energie, Öl, Edelmetalle, Kaffee, Getreide oder Zucker investieren können. ETFs in Länder und Regionen bilden den Aktienindizes ausgewählter Regionen und Länder ab. Die Anleger partizipieren mit dieser Anlageklasse direkt an der Entwicklung dieser Aktienmärkte. Sie sollten allerdings über sehr gute Branchen-, Markt- und Länderkenntnisse verfügen, denn diese Anlageklassen sind stark abhängig von der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklung eines Landes oder einer Branche. Rohstoff ETF sind zudem zusätzlich abhängig von unsicheren Faktoren wie Ernte, Rohstoffabbau und Naturkatastrophen. Renten-Papiere werden in Form von Staats- und Unternehmensanleihen ausgegeben.Zu den bekanntesten ETF gehören die iShares der Investment Firma Black Rock und Indizes von MSCI, dem Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital Investment.

Risiken

Der ETF Handel ist trotz einiger Vorteile mit Risiken verbunden. Die Kursentwicklung kann sich in Zeiten stark fallender Märkte negativ auf die Fonds-Performance der Anleger auswirken, denn fallen die Basiswerte an der Börse, werden die entsprechenden Indexfonds mit in die Tiefe gerissen, was zu einem schmerzlichen Verlust des eingesetzten Kapitals führen kann. Hier zeigt sich ein Vorteil aktiver Fonds, bei denen Fondsmanager drohende Verluste durch entsprechende Maßnahmen kompensieren können. Allerdings besteht auch mit einem Depot bei einem Online-Broker die Möglichkeit einer Schadensbegrenzung, indem die automatische Funktion "Stop Loss" eingesetzt wird, die die jeweilige Position schließt, sobald eine zuvor definierte Kapitalsumme unterschritten wird und ein Kapitalverlust droht. In dieser Hinsicht ist zu erwähnen, dass sich Anleger, bevor sie sich für diese Geldanlage entscheiden, ausführlich mit diesem Thema beschäftigen müssen. Denn so einfach das Funktionsprinzip auch ist, so viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt es, in ETF-Fonds zu investieren. Die Investmentgesellschaften legen teilweise komplexe Finanzprodukte auf, die einen spekulativen Charakter verzeichnen. Diese Finanzprodukte sind eher für Profianleger und institutionelle Investoren geeignet, die den Finanzmarkt sehr genau kennen.

Risiko-Diversifikation

Ein erfolgreicher und langfristiger Vermögensaufbau geht immer mit einer entsprechenden Diversifikation des Risikos einher. Anleger sollten ihr Risiko breit streuen und ihr Kapital in verschiedene Anlagenklassen investieren. Die Auswahl der einzelnen Fonds und Exchange Traded Funds spielt eine entscheidende Rolle. So sollten von unsicheren Märkten abhängige Rohstoff-ETFs zum Beispiel ausschließlich als Zusatzoption zur der eigenen Anlagestrategie betrachtet werden.

Exchange Traded Funds - ETF | Wiki (2024)

FAQs

How many ETFs is enough? ›

Experts agree that for most personal investors, a portfolio comprising 5 to 10 ETFs is perfect in terms of diversification.

Is 1 ETF enough? ›

Generally speaking, fewer than 10 ETFs are likely enough to diversify your portfolio, but this will vary depending on your financial goals, ranging from retirement savings to income generation.

What are two facts about exchange traded funds ETFs? ›

Here are some of the reasons ETFs work for so many investors:
  • Diversification. ETFs let you access a diverse mix of asset classes, including domestic and international stocks, bonds, and commodities.
  • Lower cost. ...
  • Trading flexibility. ...
  • Tax efficiency.

Is it smart to only invest in ETFs? ›

ETFs can be a great investment for long-term investors and those with shorter-term time horizons. They can be especially valuable to beginning investors. That's because they won't require the time, effort, and experience needed to research individual stocks.

How many S&P 500 ETFs should I own? ›

SPY, VOO and IVV are among the most popular S&P 500 ETFs. These three S&P 500 ETFs are quite similar, but may sometimes diverge in terms of costs or daily returns. Investors generally only need one S&P 500 ETF.

Is 10 ETFs too much? ›

"You can get broad-based diversification with one ETF, commonly referred to as diversified ETFs, or you can build a portfolio of five to 10 ETFs that would offer good diversification," he says. The choice you make on the above depends on your investment goals and risk appetite, like any investment.

How many ETFs should I own as a beginner? ›

The majority of individual investors should, however, seek to hold 5 to 10 ETFs that are diverse in terms of asset classes, regions, and other factors. Investors can diversify their investment portfolio across several industries and asset classes while maintaining simplicity by buying 5 to 10 ETFs.

How many Vanguard ETFs should I own? ›

Vanguard Index Funds - Vanguard Total Stock Market ETF

You can become a millionaire with just four investments. That may sound too easy, but it's true. And you don't even need to think too hard about the investments you choose. Four Vanguard exchange-traded funds (ETFs) are enough.

How many funds should I have in my portfolio? ›

You should therefore only keep as many funds in your portfolio as you're comfortable monitoring. For example, if you hold 10 or 20 different funds, you'll need to keep a close eye on the changing value of all these investments to make sure your asset allocation still matches your investment goals.

What is a key benefit of exchange traded fund ETF? ›

ETFs have several advantages for investors considering this vehicle. The 4 most prominent advantages are trading flexibility, portfolio diversification and risk management, lower costs versus like mutual funds, and potential tax benefits.

How do ETFs work for dummies? ›

A cross between an index fund and a stock, they're transparent, easy to trade, and tax-efficient. They're also enticing because they consist of a bundle of assets (such as an index, sector, or commodity), so diversifying your portfolio is easy. You might have even seen them offered in your 401(k) or 529 college plan.

How do exchange-traded funds ETFs work? ›

ETF shares trade exactly like stocks. Unlike index funds, which are priced only after market closings, ETFs are priced and traded continuously throughout the trading day. They can be bought on margin, sold short, or held for the long-term, exactly like common stock.

Why I don't invest in ETFs? ›

Commissions and Expenses

Every time you buy or sell a stock, you might pay a commission. This is also the case when it comes to buying and selling ETFs. Depending on how often you trade an ETF, trading fees can quickly add up and reduce your investment's performance.

Why is ETF not a good investment? ›

ETFs are subject to market fluctuation and the risks of their underlying investments. ETFs are subject to management fees and other expenses. Unlike mutual funds, ETF shares are bought and sold at market price, which may be higher or lower than their NAV, and are not individually redeemed from the fund.

Why shouldn't you just invest in the S&P 500? ›

Similarly, the index is made up of only stocks. When the stock market is experiencing a general downturn, there are no other asset classes (like bonds and REITs) to counterbalance that loss. This is why investing only in the S&P 500 does not help the investor minimize risk.

How much of your money should be in ETFs? ›

You expose your portfolio to much higher risk with sector ETFs, so you should use them sparingly, but investing 5% to 10% of your total portfolio assets may be appropriate. If you want to be highly conservative, don't use these at all.

What is the 70 30 ETF strategy? ›

This investment strategy seeks total return through exposure to a diversified portfolio of primarily equity, and to a lesser extent, fixed income asset classes with a target allocation of 70% equities and 30% fixed income. Target allocations can vary +/-5%.

Do I need to buy more than one ETF? ›

The majority of individual investors should, however, seek to hold 5 to 10 ETFs that are diverse in terms of asset classes, regions, and other factors. Investors can diversify their investment portfolio across several industries and asset classes while maintaining simplicity by buying 5 to 10 ETFs.

What is the 3% limit on ETFs? ›

Under the Investment Company Act, private investment funds (e.g. hedge funds) are generally prohibited from acquiring more than 3% of an ETF's shares (the 3% Limit).

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Author: Laurine Ryan

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