Bitcoin: Fonds heizen Rallye an und ertrinken fast in Geld (2024)

Rallye an der BörseBitcoin-Fonds wachsen in Rekordtempo

Die kürzlich in den USA genehmigten Bitcoin-ETFs legen in Rekordtempo an Volumen zu und befeuern so die Krypto-Rallye. Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock führt das Feld an – und CEO Larry Fink wittert bei Ether bereits das nächste große Ding.

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Die Bitcoin-ETFs, die kürzlich erstmals durch die US-Börsenaufsicht genehmigt wurden, und deren Marktstart stark zur aktuellen Bitcoin-Rallye beitragen dürfte, legen offenbar rasant an Volumen zu. Laut "Wall Street Journal" ist das Gesamtvermögen der zehn bislang in den USA angebotenen Fonds bereits auf rund 50 Milliarden US-Dollar angestiegen. Dabei habe der Bitcoin-Fonds des Investmentriesen Blackrock die Marke von 10 Milliarden Dollar an Volumen so schnell erreicht wie kein anderer ETF zuvor.

Auch der Bitcoin-Fonds der Investmentgesellschaft Fidelity wachse schnell. Mit derzeit mehr als 6 Milliarden US-Dollar sei er bereits der drittgrößte börsengehandelte Fonds der Gesellschaft überhaupt und stehe für einen Großteil ihrer gesamten ETF-Nettozuflüsse.

"Die Zuflüsse reißen nicht ab, da die Anleger umso zuversichtlicher sind, je höher der Preis zu steigen scheint", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Markus Thielen, Leiter der Forschungsabteilung des Krypto-Analyseunternehmens 10x Research in Singapur. Laut LSEG-Daten beliefen sich die Nettozuflüsse in die zehn größten US-amerikanischen Bitcoin-Fonds in der Woche bis zum 1. März auf 2,17 Milliarden US-Dollar, wobei mehr als die Hälfte davon in den iShares Bitcoin Trust des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock floss.

Der Run auf die Bitcoin-ETFs gilt als wichtiger Treiber für die aktuelle Bitcoin-Rallye. Seit der Zulassung von börsengehandelten Fonds zu Jahresbeginn in den USA hat sich der Bitcoin und andere Kryptowerte enorm verteuert. Ihre Einführung hat den Weg für neue Großinvestoren geebnet und die Dynamik wieder entfacht, die an den Anstieg auf Rekordniveaus im Jahr 2021 erinnern.

In der Nacht zu Dienstag sprang der Bitcoin auf 68.580 US-Dollar und damit noch ein Stück weiter in die Nähe des Rekordhochs von knapp 69.000 Dollar aus dem November 2021. Zuletzt hat der Bitcoin auf 67.000 Dollar wieder leicht nachgegeben. Die nach Marktwert größte Kryptowährung hat im laufenden Jahr bereits um gut 50 Prozent zugelegt, das Gros des Anstiegs erfolgte dabei in den letzten Wochen.

Zum Hintergrund: Bitcoin-ETFs ermöglichen es Anlegern, indirekt in Bitcoin zu investieren, sie müssen also nicht über eine Kryptobörse wie Coinbase gehen und brauchen für das Investment auch kein Kryptowallet. Für das Auflegen des ETF verlangen Banken und Fondshäuser Gebühren vom Anleger, bei Blackrock sind das 0,25 Prozent der Anlagesumme pro Jahr.

"Krypto-Wale" könnten für erhebliche Turbulenzen sorgen

Als Sondervermögen ist ein ETF vor einer möglichen Insolvenz des jeweiligen Anbieters geschützt. Das heißt nicht, dass eine Anlage in Bitcoin-Fonds ohne Risiko wäre. Fällt der Preis für die Cyberdevise, verliert selbstverständlich auch der Fonds an Wert. Die Hoffnung von Bitcoin-Fans ist, dass die teils extrem hohe Volatilität der Cyberdevise durch eine steigende Anzahl von Investoren abnimmt.

Doch diese Hoffnung könnte trügen. Denn die meisten Token, deren Preis die ETFs lediglich abbilden, befinden sich in der Hand einer überschaubaren Anzahl Investoren. Diese sogenannten „Krypto-Wale“ haben schon vor Jahren große Bitcoin-Bestände angehäuft, bevor der Preis für die Cyberdevise explodierte. Diese „Bitcoin-Wale“ könnten jederzeit eine hohe Zahl von Bitcoin auf den Markt werfen, befürchten Kritiker. Starke Kursschwankungen sind also auch in Zukunft wahrscheinlich. Die US-Börsenaufsicht SEC hält Bitcoin-Investments trotz oder gerade wegen der neuen Fonds weiterhin für riskant und sprach Mitte Januar noch von „unzähligen Risiken“.

„Der Appetit, sich in Bitcoin zu engagieren, erreicht ein unersättliches Niveau."

Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG

Protagonisten der Digitalwährung laben sich derzeit lieber an der Rallye, als dass sie die Anlagerisiken in den Vordergrund stellen würden. „Der Appetit, sich in Bitcoin zu engagieren, erreicht ein unersättliches Niveau", kommentiert Tony Sycamore, Marktanalyst bei IG, die jüngste Rallye. Obwohl der Bitcoin kurzfristig „überkauft“ sei, sei die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen, glaubt der Analyst. Er hält einen Anstieg der Digitalwährung in Richtung 80.000 US-Dollar für möglich. „Es gibt definitiv so etwas wie ein irrationales Verhalten, das sich in den Markt einschleicht", stellt immerhin Marktanalyst Kyle Rodda von Capital.com warnend fest.

Offenbar große Bitcoin-Nachfrage in Asien

Doch wer investiert überhaupt in Bitcoin-Fonds? Darüber lägen derzeit nur wenige verlässliche Daten vor, schreibt das „Wall Street Journal“. Mehr Aufschluss erwarten Beobachter dann, wenn institutionelle Anleger ihre Fondsbestände in vierteljährlichen Berichten offenlegen. Eine große Nachfrage soll aktuell aus dem asiatischen Raum stammen, will Reuters erfahren haben. Händler in Südkorea, China und anderen asiatischen Ländern seien für rund 70 Prozent des Bitcoin-Handelsvolumens verantwortlich. Auf Asien entfielen demnach 791 Milliarden US-Dollar der im Februar gehandelten Bitcoin im Wert von 1,17 Billionen US-Dollar, während nordamerikanische Investoren mit 113 Milliarden US-Dollar weit zurücklagen.

Doch längst nicht alle großen Investmentgesellschaften wollen am Bitcoin-Rad drehen: Vanguard beispielsweise hat erklärt, dass es keine Pläne hat, einen Bitcoin-ETF anzubieten, und dass es auf seiner Brokerage-Plattform keine kryptobezogenen Produkte anbieten wird, schreibt das „Wall Street Journal“. Vanguard bezeichnete Bitcoin in einem Blogbeitrag kürzlich „eher eine Spekulation denn als eine Investition".

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Während börsengehandelte Bitcoin-Fonds bereits Realität sind, profitiert die kleinere Digitalwährung Ether von Spekulationen, dass auch hier ETFs bald für massive Zuflüssen sorgen könnten. Auch Ether ist im Jahresverlauf um etwa 50 Prozent auf zuletzt rund 3649 US-Dollar geklettert. Tatsächlich hatte Blackrock bei der US-Börsenaufsicht SEC kürzlich die Zulassung für einen börsengehandelten Ethereum-Fonds beantragt. Die SEC soll die Entscheidung darüber aber verschoben haben.

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