Was sind ETFs (Exchange Traded Funds)? 🏔️ ETF.at (2024)

Stand: 14.12.2023

Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind ETFs?
  2. Warum sind ETFs so unbekannt?
  3. Welche Kosten haben ETFs?
  4. Wie sicher sind ETFs?
  5. Was für ETFs gibt es?
  6. Welche ETF Anbieter gibt es?
  7. Wo kauft man am besten ETFs?

1. Was sind ETFs?

Ein ETF (engl. Exchange Traded Fund) oder ETF Indexfonds ist ein börsengehandelter Fonds, der die Zusammensetzung und Entwicklung eines Wertpapierindexes nachbildet. Der ATX (Austrian Traded Index) und der DAX (Deutscher Aktienindex) sind die bekanntesten Aktienindizes in Österreich und Deutschland. Ihre ETFs enthalten die größten börsennotierten Unternehmen in Österreich und Deutschland unabhängig von ihrer Branche.

Neben Aktien können ETFs auch aus weiteren Anlageklassen wie z.B. Anleihen, Immobilien oder Rohstoffen bestehen. Mit ETFs aus verschiedenen Anlageklassen können Sparer ihr Investment in Branchen und Regionen auf der ganzen Welt streuen und zeitgleich ihr Anlagerisiko reduzieren (Diversifikation). Zusätzlich sind ETFs bei der Insolvenz einer Bank oder eines Online-Brokers besonders geschützt, durch ihren rechtlichen Status als Sondervermögen.

Die langfristige Geldanlage (engl. buy & hold) mit Indexfonds wird auch als passives Investieren bezeichnet. Durch die Kopplung an einen Index benötigen ETFs kein teures Fondsmanagement, das bei klassischen Investmentfonds versucht, die Rendite des Vergleichsindexes durch aktives Handeln, zu übertreffen. Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass über 90 % der aktiven Händler ein geringeres Endkapital erzielen, als passive Investoren die langfristig auf ETFs setzen.

Besonders einfach vorsorgen können Interessierte mit einem ETF Sparplan oder einem Robo-Advisor. Dabei muss der Sparer nicht selbst an der Börse handeln, sondern nur entscheiden, ob er regelmässig (z.B. monatlich) einen kleineren Betrag spart oder einmalig einen größeren Betrag anlegt. Alternativ können erfahrene Anleger ETFs natürlich auch jederzeit und ohne Laufzeitbegrenzung an der Börse kaufen und verkaufen.

ETF Indexfonds bieten Sparern die Möglichkeit kostengünstig, breit gestreut und einfach zu investieren. Sie eignen sich damit ideal als Bausteine für die langfristige Geldanlage und die private Altersvorsorge. Mit unserem ETF Sparplan-Rechner können Anleger sehen, warum ein ETF Sparplan gerade für junge Anleger sinnvoll ist. Sie profitieren besonders stark vom Zinseszinseffekt, weil der Sparplan noch über viele Jahre laufen kann, bis das Geld benötigt wird.

2. Warum sind ETFs so unbekannt?

Die ersten ETFs sind in den USA schon seit den 1970er Jahren auf den Markt. Zu Beginn haben besonders Großanleger wie Pensionskassen und Versicherungen Indexfonds genutzt, um ihren preisbewussten Kunden massgeschneiderte Geldanlagen anzubieten. In Europa ist der Handel mit Indexfonds schon seit dem Jahr 2000 möglich. Allerdings werden ETFs auch heute fast noch immer ausschließlich im Internet beworben oder von Honorarberatern empfohlen.

Der Grund hierfür ist, dass Finanzberater und Bankberater, die eine Provision für den Verkauf klassischer Fonds erhalten, auch weiterhin kein Interesse haben ihren Kunden ETFs anzubieten, weil die ETF Anbieter keine Vermittlungsgebühren zahlen. Allerdings berichten zunehmend auch immer mehr Medien über die Vorteile von Indexfonds. Inzwischen empfehlen auch Verbraucherzentralen ETFs als Alternative zu den teuren klassischen Fonds.

Obwohl provisionsorientierte Finanzberater ETF Indexfonds nicht aktiv vermarkten, ist das in Europa verwaltete Kundenvermögen (engl. Assets Under Management) von 2005 bis 2021 auf über 1500 Mrd. EUR angewachsen. Für Sparer sind ETFs also eine gute Gelegenheit, um langfristig Vermögen aufzubauen.

3. Welche Kosten haben ETFs?

Laut einer Langfriststudie von Mark Carhart aus dem Jahr 1997 erzielen mehr als 90 % der klassischen Fonds über einen längeren Zeitraum eine geringere Performance als ihr Vergleichsindex (Benchmark). Schuld daran sind besonders die hohen Transaktions- und Verwaltungskosten von klassischen Fonds im Gegensatz zur kostengünstigen Alternative der Indexfonds.

Vermittlungsgebühren

Einige Onlinebroker bieten den Erwerb von ETFs mittlerweile kostenlos an, während beim Kauf eines klassischen Fonds oft eine einmalige Vermittlungsgebühr (Ausgabeaufschlag) von bis zu 5 % der Investitionssumme anfällt. In selten Fällen verlangen klassische Fonds auch heute noch eine Rücknahmegebühr von bis zu 5 % wenn der Anleger seine Anteile an die Fondsgesellschaft zurückgeben möchte.

Verwaltungsgebühren

Auch bei den jährlichen Verwaltungsgebühren (Management Fee) ist der ETF den klassischen Fonds überlegen. Die klassische Konkurrenz berechnet für die Verwaltung jährlich bis zu 2,5 %. Für einen ETF liegen sie häufig nur bei maximal 0,5 %. Bei ETFs und klassischen Fonds werden diese Gebühren direkt vom Wertzuwachs des Fonds abgezogen und dem Anleger nicht separat in Rechnung gestellt.

Gewinnbeteiligungen

Für den Fall das ein klassischer Fonds in einem Jahr eine bessere Performance hat als sein Vergleichsindex (Benchmark), erheben einige dieser Fonds noch eine zusätzlich Gewinnbeteiligung von bis zu 20 %. Indexfonds verzichten auf diese Gebühren, weil sie nur das Erreichen der Marktrendite zu möglichst geringen Kosten anstreben.

Spätestens jetzt sollte klar sein, dass kaum ein klassischer Fonds diese Kosten langfristig durch eine höhere Rendite wieder reinholen kann. Ganz anders verhält es sich mit einem ETF. Durch die passive Nachbildung eines Indexes erzielt ein ETF zwar nur die Marktrendite, aber von der eigentlichen Wertentwicklung bleibt aufgrund der geringeren Kosten mehr erhalten. Dieser Umstand führt zwangsläufig zu einem höheren Endkapital für den ETF Anleger.

4. Wie sicher sind ETFs?

In der Vergangenheit wurden Anleger für den Kontrollverlust an der Börse immer gut entlohnt, wenn sie zwischenzeitliche Kurseinbrüche ausgesessen haben. Wer in den vergangenen Jahrzehnten beliebige 15 Jahre in einen marktbreiten ETF wie den MSCI World investiert war, hat nie einen Verlust gemacht – unabhängig vom Einstiegszeitpunkt.

Zusätzlich erwirbt ein Sparer mit dem Kauf eines ETFs einen Anteil an einem Investmentfonds. Als Unterart der Investmentsfonds sind ETFs Sondervermögen, das rechtlich besonders geschützt ist. Damit können sich die Eigentümer auf klare Regeln und Verfahren verlassen für den Fall, dass eine Fondsgesellschaft, eine Bank, ein Robo-Advisor oder ein Online-Broker Insolvenz anmeldet.

Allerdings unterliegen ETFs wie alle Börseninvestments auch den unvermeidlichen Kursschwankungen. Wer sein Geld ggf. kurzfristig benötigt, sollte lieber in Tagesgeld investieren. Aufgrund der Inflation und der aktuellen Zinsniveaus ist ein bemerkenswerter Wertzuwachs für diese Anlageform allerdings nicht wirklich realistisch.

5. Was für ETFs gibt es?

Physischer ETF

Wenn ein Anbieter die im Index enthaltenen Wertpapiere eins zu eins nachkauft, spricht man von einem physisch replizierenden ETF. Diesen Begriff verwendet man auch, wenn in einem Indexfonds nicht alle Wertpapiere tatsächlich enthalten sind, sondern nur ein Optimiertes Sampling (engl. Optimized Sampling).

Synthetischer ETF

Statt die Wertpapiere im Index eins zu eins nachzukaufen, kann ein Anbieter sich auch von einer anderen Partei (z.B. einer Bank) die gewünschte Wertentwicklung durch einen Swap zusichern lassen. In diesem Fall spricht man von einem synthetisch replizierenden ETF.

Ausschüttender ETF

Von einem ausschüttenden Indexfonds spricht man, wenn an die Eigentümer der Fondsanteile die Dividenden der Indexunternehmen ausgeschüttet werden. Bei den meisten Anbietern erfolgt die Ausschüttung in der Regel jährlich oder quartalsweise.

Wiederanlegender ETF

Wenn der Anbieter die Dividenden automatisch wieder im Fondsvermögen anlegt, spricht man von einem wiederanlegenden oder auch thesaurierenden ETF. Durch die direkte Wiederanlage kann der Sparer ggf. von einem Steuerstundungseffekt profitieren.

6. Welche ETF Anbieter gibt es?

Exchange Traded Funds werden in der Regel von Banken und speziellen Fondsgesellschaften aufgelegt. Die Größe der Anbieter wird gemessen an ihrem verwalteten Kundenvermögen oder AUM (engl. Assets Under Management). Der weltweit größte Spezialanbieter für ETFs ist iShares. Das Unternehmen gehört zum US-Vermögensverwalter Blackrock und verwaltet allein in Europa über 400 Mrd. EUR (Stand: Dezember 2019).

Einen Überblick mit zusätzlichen Details haben wir in einem separaten Ratgeber zum Thema ETF Anbieter zusammengestellt.

7. Wo kauft man am besten ETFs?

Wer günstig in ETFs investieren möchte, sollte nicht zu einer Filialbank gehen. Diese Banken verlangen für das Wertpapierdepot und den Handel Gebühren, die in der Regel deutlich zu hoch sind. Sparer sollten sich stattdessen erst überlegen welcher Anlegertyp sie sind.

Anlegertypen

  • Anleger die einfach regelmäßig mit ETFs sparen wollen, sollten sich zuerst über einen ETF Sparplan informieren und mit unserem ETF Sparplan-Rechner berechnen wie sich ihr Vermögen über die Zeit entwickelt. Damit der Wertzuwachs dem zukünftigen Bedarf auch entspricht, haben wir die besten Angebote in unserem Vergleich ETF Sparplan für Österreich zusammengetragen.
  • Sparer die Unterstützung bei der Geldanlage benötigen, sollten die Nutzung eines Robo-Advisors prüfen. Wenn sie feststellen, dass sie lieber automatisiert in ETFs investieren möchten, sollten sie zunächst mit unserem Robo-Advisor-Rechner berechnen, wie sich ihr persönliches Vermögen entwickelt. Im Anschluss sollten Sparer die günstigsten und renditestärksten Robo-Advisor in Österreich vergleichen.
  • Wer kostengünstig mit ETFs handeln will, sollte sich die Vorteile eines Online-Brokers ansehen. Einige dieser Anbieter bieten den Kauf von ETFs mittlerweile sogar kostenlos an. Aus diesem Grund sollten Anleger unbedingt die besten Online Broker in Österreich vergleichen.

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Risikohinweis: Veranlagungen in Finanzinstrumenten sind mit Risiken verbunden und können neben den Erträgen auch zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen.

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FAQs

What exchange are ETFs traded on? ›

There is a reason why nearly 80% of ETF assets are listed with us. At the NYSE we combine superior customer service with better trading and execution, and unparalleled exposure to the ETF community.

What is the ETF? ›

ETFs or "exchange-traded funds" are exactly as the name implies: funds that trade on exchanges, generally tracking a specific index. When you invest in an ETF, you get a bundle of assets you can buy and sell during market hours—potentially lowering your risk and exposure, while helping to diversify your portfolio.

What is an example of an ETF? ›

Some ETFs track an index of stocks, thus creating a broad portfolio, while others target specific industries. iShares Russell 2000 (IWM): An ETF that tracks the Russell 2000 small-cap index. Invesco QQQ (QQQ) (“cubes”): An ETF that tracks the Nasdaq 100 Index, which typically contains technology stocks.

What was the first ETF in 1993? ›

The first ETF was launched in Canada in 1990, which paved the way for the introduction of the first U.S. ETF, the SPDR S&P 500 ETF Trust, in 1993. Designed to offer investors the diversification of a mutual fund with the flexibility of stock trading, ETFs took time before they started to grow rapidly in popularity.

Can you withdraw money from ETFs? ›

In order to withdraw from an exchange traded fund, you need to give your online broker or ETF platform an instruction to sell. ETFs offer guaranteed liquidity – you don't have to wait for a buyer or a seller.

How can you buy exchange traded funds ETFs? ›

You'll need a brokerage account to buy and sell securities like ETFs. If you don't already have one, see our resource on brokerage accounts and how to open one. This can be done online, and many brokerages have no account minimums, transaction fees or inactivity fees.

Why is ETF not a good investment? ›

ETFs are subject to market fluctuation and the risks of their underlying investments. ETFs are subject to management fees and other expenses. Unlike mutual funds, ETF shares are bought and sold at market price, which may be higher or lower than their NAV, and are not individually redeemed from the fund.

Are ETFs a good investment? ›

ETFs are considered to be low-risk investments because they are low-cost and hold a basket of stocks or other securities, increasing diversification. For most individual investors, ETFs represent an ideal type of asset with which to build a diversified portfolio.

How safe is ETF? ›

Key Takeaways. ETFs can be safe investments if used correctly, offering diversification and flexibility. Indexed ETFs, tracking specific indexes like the S&P 500, are generally safe and tend to gain value over time. Leveraged ETFs can be used to amplify returns, but they can be riskier due to increased volatility.

What is the downside of ETFs? ›

For instance, some ETFs may come with fees, others might stray from the value of the underlying asset, ETFs are not always optimized for taxes, and of course — like any investment — ETFs also come with risk.

How do ETFs work for dummies? ›

A cross between an index fund and a stock, they're transparent, easy to trade, and tax-efficient. They're also enticing because they consist of a bundle of assets (such as an index, sector, or commodity), so diversifying your portfolio is easy. You might have even seen them offered in your 401(k) or 529 college plan.

Are ETFs good for beginners? ›

The low investment threshold for most ETFs makes it easy for a beginner to implement a basic asset allocation strategy that matches their investment time horizon and risk tolerance. For example, young investors might be 100% invested in equity ETFs when they are in their 20s.

What is the largest ETF? ›

The SPDR S&P 500 ETF Trust (SPY) seeks to track the performance of the S&P 500 index, which is a cap-weighted basket of the largest publicly traded companies in the U.S. SPY is the oldest ETF listed on a U.S. exchange and is the largest ETF as measured by AUM.

What is the first ETF SPY? ›

When was SPY created? SPY was created on January 22, 1993. It was the first US ETF to be listed on a national stock exchange, and it remains the most widely traded ETF in the world.

What is the difference between a mutual fund and an ETF? ›

Mutual funds are usually actively managed, although passively-managed index funds have become more popular. ETFs are usually passively managed and track a market index or sector sub-index. ETFs can be bought and sold just like stocks, while mutual funds can only be purchased at the end of each trading day.

Are ETFs traded on the NYSE? ›

NYSE ETFs. Exchange traded funds provide investors with the opportunity to gain exposure to an index, a commodity, a bond or a basket of assets like an index fund. And there are several order types an investor can choose when investing in ETFs with important distinctions that can impact the price.

Does it matter which exchange you buy an ETF on? ›

3. Spreads: Each securities exchange may apply its own spread (the difference between the bid price and the ask price) to shares in a specific ETF. The optimal exchange is the one which shows the highest liquidity and narrowest spreads for a given ETF.

Are ETFs sold on exchanges? ›

Unlike mutual funds, however, ETF shares are traded on a national stock exchange and at market prices that may or may not be the same as the net asset value (“NAV”) of the shares, that is, the value of the ETF's assets minus its liabilities divided by the number of shares outstanding.

Are ETFs traded on LSE? ›

London Stock Exchange is the leading European centre for ETFs, with more than 1,700 ETFs listed on its Main Market.

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Author: Velia Krajcik

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