Was ist Decentralized Finance (DeFi) und wie funktioniert es? (2024)

Was ist DeFi?

Als Decentralized Finance – oder einfach „DeFi“ – wird ein System von Finanzdienstleistungen auf Basis der Blockchain bezeichnet, das ohne die Genehmigung von Transaktionen durch staatliche Behörden auskommt. Einfach ausgedrückt, ist DeFi eine Art Finanzinstitut oder Banksystem auf der Blockchain, über das Sie digitale Vermögenswerte oder Kryptowährungen handeln können, ohne dass dafür Transaktionskosten für die Dienste von Institutionen wie Zentralbanken anfallen.

DeFi bezeichnet auch einen kostenlosen, quelloffenen digitalen Marktplatz, der Benutzern mit Programmierkenntnissen die Möglichkeit bietet, innovativ zu werden und ihre eigenen dezentralisierten Apps (dApps) zu entwickeln. DeFi-Plattformen umfassen Zahlungsdienstleistungen, Trades und Investments, Kredite, Versicherungen und Vermögensverwaltung.¹ Doch obwohl DeFi für die Nutzer attraktiv und vorteilhaft erscheinen mag, ist es auch mit Risiken verbunden.

Wie funktioniert DeFi?

DeFi nutzt ein technologiegestütztes Blockchain-Ökosystem, um traditionelle Systeme und Prozesse für das Management von Finanzdienstleistungen zu umgehen – also den Mittelsmann auszuschalten. Ermöglicht wird dies durch die Verwendung von digitalen Wallets, Smart-Contracts oder digitalen Verträgen und Oracles.

Als dezentralisiertes System stützt sich DeFi auf eine Finanzinfrastruktur, die auf mehreren Computernetzwerken läuft – ein öffentliches Hauptbuch (public ledger), in dem digitale Kopien der Transaktionen gespeichert werden. Es werden Kryptos und Smart-Contracts genutzt, die auf dem Ethereum-Netzwerk aufbauen, dem zweitgrößten Krypto-Marktplatz nach Bitcoin.

Das DeFi-Konzept stellt das bisherige System auf den Kopf und wird mittlerweile auch für Hypotheken, Darlehen und andere Bankprodukte angepasst.² Das wesentliche Mittel dieser aufkommenden Fintech-Bereiche sind dezentralisierte Apps (dApps), die sich aus den Komponenten Hardware, Software und Stablecoins zusammensetzen. Sie bieten den Nutzern die Möglichkeit, ohne eine Genehmigung von Zentralbanken oder anderen staatlichen Behörden Kryptos auszuleihen, selbst zu verleihen und zu handeln.

Im Zuge des DeFi-Booms hat das US-Unternehmen Coinbase dieses Konzept angepasst und eine dezentralisierte Krypto-Börse aufgebaut, die Global Digital Asset Exchange (GDAX).

Was sind die Vorteile und Risiken von DeFi?

Die Nutzung von DeFi ist mit einer Reihe von Risiken und Vorteilen verbunden, die wir im Folgenden genauer beschreiben.

Die Vorteile von DeFi¹

• Durchführung von Transaktionen in Echtzeit und mit größerer Transparenz. Die DeFi-Zinssätze werden mehrmals pro Minute aktualisiert.
• Größere Transparenz der durchgeführten Transaktionen, da die Kontoaktivitäten öffentlich aufgelistet und von anderen Nutzern im Netzwerk überprüft werden können.
• Einsparung von Transaktionsgebühren und anderen Kosten und Gebühren traditioneller Finanzdienstleister.
• Schnellere Information über Zinssätze im Vergleich zu traditionellen Finanzinstituten wie Banken, die diese Informationen monatlich veröffentlichen.
• Peer-Smart-Contracts zwischen zwei Parteien werden in einer öffentlichen Datenbank auf der Blockchain gespeichert und erst geschlossen, wenn die festgelegten Bedingungen des digitalen Vertrags erfüllt sind.
• Programmierte Smart-Contracts stellen die automatische Umsetzung der Vertragsbedingungen sicher. Zum Beispiel kann der Vertrag so programmiert werden, dass Sicherheiten automatisch freigegeben werden, sobald die Bedingungen des Smart-Contracts erfüllt sind.
• Es ist möglich, eigene Anwendungen zu programmieren, da DeFi quelloffen ist. Nutzer, die den Quellcode einsehen und Änderungen vornehmen möchten, benötigen dafür keine besonderen Berechtigungen

Die Risiken von DeFi¹

• Die Angst, dass Mittel im System verloren gehen oder gestohlen werden könnten.
• Hackerangriffe sind eine ernsthafte Gefahr, da geschickte Hacker Schwachstellen entdecken und in das System einbrechen können.
• Fehler in der Programmierung der Blockchain können zu Fehlfunktionen des Systems führen.
• Zur Gewährleistung der Sicherheit Ihres Kontos sind eindeutige Codes als private Schlüssel erforderlich. Wenn diese verloren gehen, verlieren Sie möglicherweise den Zugang zu Ihrem Geld.
• Ein Wertverlust von Krypto-Assets, die als Sicherheiten dienen, kann zur Liquidierung einer Position führen.²

DeFi und Krypto: Was ist der Unterschied?

Kryptowährungen sind zwar dezentralisiert, sie sind aber nicht das Gleiche wie DeFi. Zwischen DeFi und Kryptowährungen gibt es einige Unterschiede. Der Wert von Kryptos wie dem Bitcoin ist in einer eigenen Blockchain gespeichert. DeFi dagegen bezeichnet einen virtuellen Marktplatz, auf dem verschiedene Kryptowährungen aus dem Ethereum-Netzwerk angeboten werden.

Innerhalb des DeFi-Systems können Nutzer, die Kryptowährungen halten, ihre digitalen Coins verleihen und damit Zinsen verdienen. Alternativ dazu können sie Kredite auf die Kryptos aufnehmen, die sie in ihren digitalen Wallets halten.

Wie funktioniert der DeFi Coin?

Es ist möglich, in eine DeFi-Kryptowährung zu investieren: den DeFi Coin (DEFC). Der DeFi Coin ist der digitale Token, der die Website DeFiCoins.io und die DeFi Swap repräsentiert.³ Über diese Börse können Käufer und Verkäufer direkt Tauschgeschäfte mit anderen Marktteilnehmern ausführen – ohne eine zentrale Drittpartei. Ermöglicht wird dies durch den digitalen Token des Protokolls, den DEFC.
An der DeFi Exchange können verschiedene Kryptowährungen und Tokens gehandelt werden. Dazu zählen unter anderem Uniswap, Chainlink und Dutzende andere. Der DEFC stützt sich auf die Binance Smart Chain und kann von den Benutzern über digitale Wallets getauscht werden.³
Der DeFi Coin fördert folgende Aspekte:³

• Über das statische Belohnungssystem lassen sich Dividenden verdienen. Um die Benutzer vom Daytrading mit DEFC-Tokens abzuhalten, ist im Protokoll eine Transaktionssteuer von 10 % vorgesehen. Es wird erwartet, dass die Nutzer den Token daher langfristig halten werden. Das Belohnungssystem funktioniert dabei ähnlich wie herkömmliche Dividendenzahlungen.
• Es werden Liquiditätsprobleme an dezentralisierten Börsen angegangen. Das Protokoll bietet den Nutzern die Möglichkeit, einen festen Zins zu verdienen, indem sie ihre digitale Währung mithilfe der Smart-Contract-Technologie in Liquiditätspools einbringen. Anders als bei einer herkömmlichen Kryptowährungsbörse oder einem Broker, wo zentrale Auftragsbücher verwendet werden, braucht es für die automatischen DEFC-Liquiditätspools keinen weiteren Teilnehmer auf der anderen Seite der Transaktion.
• Es wird eine „Verbrennungsstrategie“ verfolgt. Die „Verbrennung“ eines Kryptowährungstokens funktioniert ähnlich wie ein Aktienrückkaufprogramm. Diese Maßnahme verringert das Gesamtangebot an Tokens und steigert ihren Marktwert.

Das Protokoll ist noch relativ neu. Doch aus einem einschlägigen Whitepaper geht hervor, dass in der Zukunft eine Reihe weiterer Funktionen in das System integriert werden, die Ähnlichkeiten zum herkömmlichen zentralisierten Finanzsystem aufweisen.3

Erfahren Sie mehr über den Handel mit Kryptowährungen

Wie kann man DeFi traden?

1. Informieren Sie sich, wie der Kryptomarkt funktioniert
2. Eröffnen Sie ein Handelskonto oder üben Sie mit einem Demokonto.
3. Wählen Sie Ihre Chance aus.
4. Legen Sie die Größe Ihrer Position fest und begrenzen Sie Ihr Risiko.
5. Platzieren Sie Ihren Trade.

Mit uns können Sie elf große Kryptowährungen, zwei Krypto-Währungspaare und einen Krypto-Index traden. Der Index bildet den Kurs der zehn wichtigsten Kryptowährungen ab, wobei diese nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet werden.4

Die Eröffnung eines Turbo24- oder CFD-Handelskontos bei uns erfolgt ganz und gar digital. Sie können Kryptos am Spotmarkt, über Futures oder Barriers und Vanilla Options traden. Dabei haben Sie die Auswahl unter folgenden Kryptowährungen.

• Bitcoin
• Ether
• Bitcoin Cash
• Litecoin
• EOS
• Stellar
• Bitcoin Cash/Bitcoin
• Ether/Bitcoin
• Krypto 10-Index
• Cardano
• Chainlink
• Polkadot
• Dogecoin
• Uniswap

Wenn Sie mit Turbos und CFDs traden, eröffnen Sie Ihre Position mit einer Margin – einem initialen Kapitaleinsatz, der nur einem Bruchteil Ihres gesamten Marktengagements entspricht.

Sowohl Turbos als auch CFDs sind gehebelte Derivate. Das heißt, dass Sie die Kursbewegungen von Kryptowährungen traden können, ohne Eigentum an den zugrunde liegenden Coins zu erwerben.

Beim Handel mit Hebel müssen Sie zunächst wie beschrieben einen initialen Kapitaleinsatz – die sogenannte Margin – leisten, um eine Position in der Kryptowährung Ihrer Wahl zu eröffnen. Anschließend können Sie Ihr Engagement aufstocken. Die Hebelwirkung kann nicht nur Ihre Gewinne vervielfachen, sondern auch Ihre Verluste. Daher sollten Sie Ihr Risiko sorgfältig managen.

Sobald Sie Ihren Antrag zur Eröffnung eines Handelskontos abgeschickt haben, prüfen wir Ihre Angaben. Wenn der Antrag angenommen wird, können Sie Geld einzahlen und mit dem Trading beginnen. Und keine Sorge: Sie müssen nichts auf Ihr Konto einzahlen, bis Sie bereit sind, zu traden. Sie können auch jederzeit Geld aus Ihrem Konto abziehen, wenn Sie dies möchten.

DeFi im Überblick

• DeFi ist ein Finanzdienstleistungssystem auf Blockchain-Basis, das staatliche Behörden und die damit verbundenen Kosten umgeht, denen das traditionelle Bankenwesen und Investmentgesellschaften derzeit unterliegen.
• Kryptowährungen und DeFi sind nicht das Gleiche: Die meisten Kryptowerte sind an eine eigene Blockchain gebunden, während DeFi ein Krypto-Marktplatz ist, wo verschiedene Kryptowährungen und Altcoins gehandelt werden können.
• DeFi ist quelloffen. Das heißt, dass Nutzer den Code einsehen, Ergänzungen vornehmen und ihre eigenen DeFi-Anwendungen entwickeln können.
• Transaktionen über DeFi werden in Echtzeit abgewickelt und sind zudem transparenter, da jede Aktivität in einem öffentlichen Hauptbuch erfasst wird.
• Beim Trading mit Kryptos können Sie Hebel nutzen, um Ihre Position zu einem Bruchteil des Marktwertes zu eröffnen

Footnotes

¹ Vistra, 2022
² CNBC, 2021
³ DeFi Coin Whitepaper, 2021
⁴ Über Turbo24 sind nur Bitcoin und Ether verfügbar.