Finanztipp: Geld sparen mit Umschlagmethode - so haben Sie ihre Ausgaben im Blick (2024)

Was die Expertin rät

Sparen mit der Umschlagmethode - überbewerteter Social-Media-Hype oder wirklich sinnvoll?

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Sparen mit der Umschlag-Methode: So funktioniert's.

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von Svenja Hoffmann

Überblick bei den Finanzen dank Umschlägen?

Seit einiger Zeit taucht auf den verschiedensten Social-Media-Plattformen immer wieder eine angesagte Sparmethode auf: die sogenannte Umschlag-Methode. Doch was genau verbirgt sich hinter der Umschlag-Methode? Und für wen ist sie geeignet? Diese und weitere wichtige Fragen rund um das Briefumschlagsparen beantwortet die Ökonomin und Wirtschaftsjournalistin Dani Parthum, alias die Geldfrau, im Interview mit RTL.

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Die Umschlag-Methode: Sparmaßnahme mit gewissem Charme und maximaler Ausgabenkontrolle

Wie andere Sparmaßnahmen ist auch die Umschlagmethode eine Form des Budgetierens, wie Dani Parthum erklärt. Letztlich geht es darum, die monatlichen Einnahmen auf bestimmte Kategorien - Lebensmittel, Haushalt, Mobilität und Reisen, Freizeit - aufzuteilen.

Der gewisse Charme dieser speziellen Maßnahme liege darin, dass man vorher seine Geldflüsse genau kennen sollte. Damit die Methode ihre Wirkung entfalten kann, so die Expertin, müssen Verbraucherinnen und Verbraucher alle Einnahmen und Ausgaben schriftlich festhalten. Dabei sei es wichtig, nicht nur zu schätzen, was man wofür ausgibt, sondern auch die Geldeingänge und -ausgänge in Euro genau zu verfolgen.

„Die Umschlagmethode beruht auf Bargeld. Wir stecken es in Umschläge und geben auch nur das aus. Maximale Ausgabenkontrolle also.“ Denn, so die Ökonomin, eine Debit- oder Kreditkarte verleite dazu, mehr Geld auszugeben, als man eigentlich wolle.

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Der Anfang allen Sparens: Auf den Cent genau nachhalten

Fakt ist: Bevor man mit der eigentlichen Budgetierung beginnen kann, muss man wissen, wofür man sein Geld ausgibt. Die Expertin erklärt: „Wer mit dieser Methode seine Ausgaben einteilen und kontrollieren will, fängt am besten gleich mit der Erfassung aller Ausgaben an“. Fixe und variable Kosten können zunächst grob über Kontoauszüge und in den Folgemonaten detailliert erfasst werden.

Was das in der Praxis bedeutet? „Wir erfassen auf einem Blatt alle monatlich wiederkehrenden Ausgaben wie Miete, Hypothekentilgung, Nebenkosten, Versicherungsbeiträge (nicht Lebens- oder Rentenversicherung), zu leistende Unterhaltszahlungen, Medikamente, GEZ-Gebühren, Fahrtkosten zur Arbeit.“ Darüber hinaus sollten in einem Haushaltsbuch alle - wirklich alle - variablen Ausgaben festgehalten werden. Diese können dann in Kategorien eingeteilt werden: Genuss, Mobilität, Gesundheit, Freizeit, Kinder, Kleidung, Friseur, ...

Sich selbst vor vollendete Tatsachen stellen: Will ich das wirklich?

Wenn man alle Ausgaben schwarz auf weiß vor sich hat, steht man sozusagen vor vollendeten Tatsachen. Dani Parthum erklärt: "Wenn man sieht, wie viel man für Snacks, Alkohol oder den Friseur ausgibt und nichts mehr zum Sparen übrig bleibt, kann man sich fragen: Was ist mir im Leben wichtig?

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Auf der Grundlage dieser Frage kann man dann entscheiden, wie viel man monatlich zum Sparen zurücklegen möchte und wie viel Euro man jeden Monat für jede der ermittelten variablen Ausgabenkategorien ausgeben möchte. „So kann ich meine Ausgaben begrenzen und kontrollieren, sie vorhersagen und am Monatsende den Erfolg messen.“ Man beginne also, sein Geld bewusster auszugeben. Außerdem sei man gezwungen, darüber nachzudenken, was einem im Leben wirklich wichtig ist: „Wir gehen achtsamer mit dem Geld um - und damit auch mit uns selbst.“

Schritt für Schritt zum bewussten Geldausgeben

  1. Alle monatlichen Fixkosten notieren (diese müssen später nicht in einen Umschlag gepackt werden, da sie meist direkt vom Konto per Dauerauftrag eingezogen werden)
  2. Alle variablen Kosten in einem Haushaltsbuch oder einer App nachhalten
  3. Variable Kosten in Kategorien einteilen
  4. Feste Budgets für jede Kategorie festlegen (basierend auf dem Durchschnitt der letzten Monate)
  5. In regelmäßigen Abständen Geld vom Konto abheben und in die Umschläge füllen (die Expertin rät zu einem ein- oder zweiwöchigen Rhythmus, jedoch eher nicht dazu, einmal monatlich das gesamte Geld abzuheben)

Für radikale Sparer, Kalkulierer und chronische Kartenzahler

Obwohl die Umschlagsmethode eine gute Methode ist, um die Ausgaben im Auge zu behalten, ist sie nicht unbedingt die beste Methode, um Rücklagen für mögliche Nachzahlungen zu bilden, sagt Dani Parthum. „Um Rücklagen für mögliche Nachzahlungen zu bilden, würde ich einen anderen Ansatz wählen. Wir stellen radikal alle Ausgaben auf den Prüfstand - alle fixen und alle variablen. Wir gehen alles durch und kürzen.“ Am Monatsanfang kann man dann einen bestimmten Betrag, den man durch Kürzungen erzielt hat, auf ein Rücklagenkonto überweisen und so für kommende Nachzahlungen vorsorgen.

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Für wen sich diese Sparmethode jedoch sehr gut eignet, sind zum einen Personen, die zu viel Geld mit der Karte ausgeben und dadurch ihre Ausgaben nicht mehr im Griff haben. Zum anderen könne sie aber auch für diejenigen hilfreich sein, die radikal sparen wollen oder grundsätzlich weniger Geld zur Verfügung haben und deshalb gut kalkulieren müssen.

„Ich würde es pragmatisch und praktikabel halten“​​​​​​​

Auf zahlreichen Instagram-Accounts wird die Umschlag-Methode präsentiert – und das auf ziemlich stylische Art und Weise. Budgetiert wird dabei oft in bunten Ordnern, so genannten Bindern, und durchsichtigen Folien-Umschlägen. Doch ist das wirklich nötig?

„Ich finde die Idee mit den A6-Plastiku*mschlägen, die man in eine Art Brieftasche einheftet, sehr handlich und praktisch“, sagt Dani Parthum. Aber: Es muss pragmatisch, praktikabel und vor allem kostengünstig sein. „Wir wollen ja sparen und unser Geld bewusst ausgeben und nicht dem neuesten Lifestyle-Hype hinterherlaufen.“​​​​​​​

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