Asset Allocation: Erklärung, Strategien & Rebalancing (2024)

Asset Allocation: Erklärung, Strategien & Rebalancing (1)

Bild: Tumisu auf Pixabay

Wer Geld anlegt, muss sich entscheiden: Setze ich auf „Nummer Sicher“ oder gehe ich ins Risiko, damit mein Vermögen durch höhere Renditen wächst? Die eine richtige Antwort, die immer stimmt, gibt es nicht. Jede Anlegerin und jeder Anleger muss für sich festlegen, wie viel Sicherheit und wie viel Risiko gewünscht ist. Entscheidend ist, sich mit dem gewählten Mix wohlzufühlen – dann ist es die richtige Wahl. Das Fachwort für diese individuell richtige Mischung: Asset Allocation.

Was ist Asset-Allocation?

Ein Asset ist ein Vermögenswert. Sie werden zusammengefasst zu Assetklassen wie Aktien oder Festgeld, Fonds oder ETFs, Anleihen oder Immobilien Um die Assetklassen die eigene Asset Allocation individuell richtig zu verteilen, sind zwei Fragen zu klären:

  • Wie viel Risiko will ich eingehen?
  • Wie langfristig will ich mein Geld anlegen?

Einige Assetklassen sind mit mehr Risiko verbunden als andere, und manche eignen sich eher für den langfristigen Vermögensaufbau. Je nach persönlichem Zeithorizont und Risikoneigung werden die verschiedenen Assetklassen im Portfolio gewichtet – das ist die „Asset Allocation“. Sie kombiniert diverse Risikoklassen – von „sicher“ bis „spekulativ“.

Optionen für eine gelungene Asset Allocation

Die wichtigsten Assetklasen stellen wir hier im Überblick vor. Wer es genauer wissen will, findet in unserer FMM-Academy jede Menge vertiefender Informationen.

  • Aktien

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    Aktien gehören in jedes Portfolio, wenn ein langfristiger Vermögensaufbau geplant ist – etwa alsAltersvorsorge. Die Erfahrung zeigt: Langfristig liegt die Rendite trotz aller gelegentlichen Tumulte an den Börsen bei etwa fünf Prozent – das ist der beste Wert aller klassischen Assetklassen.

    Hier erfahren Sie mehr überAktien.

  • Aktienfonds

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    Auch wenn Aktien langfristig echte Renditebringer sind: Das gilt leider nicht für jedes einzelne Unternehmen. Daher ist es sinnvoll, das Risiko zu streuen und Aktionär bei mehreren Unternehmen zu werden. Der einfachste Weg: Aktienfonds kaufen. Dafür werden mehrere Aktiengesellschaften nach bestimmten Vorgaben gebündelt.

    Hier erfahren Sie mehr überAktienfonds.

  • Anleihen

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    Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere. Sie werden von Staaten oder Unternehmen ausgegeben (emittiert), die sich damit Kapital beschaffen. Laufzeit und Zinssatz gibt der Emittent vor. Der Zinssatz bei Staatsanleihen ist relativ gering, während er bei Unternehmensanleihen durchaus hoch ausfallen kann.

    Hier erfahren Sie mehr überAnleihen.

  • Immobilien

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    Bei Immobilien geht es darum, den Bau und Betrieb von Immobilien zum eigenen Vermögensaufbau zu nutzen. Solche Angebote gibt es als offene Immobilienfonds (Ein- und Ausstieg jederzeit möglich) und als geschlossene Immobilienfonds, bei denen das Geld auf Jahre gebunden ist und häufig nur in ein Projekt fließt.

    Hier erfahren Sie mehr überImmobilien.

  • Index- bzw. ETF-Fonds

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    Indexfonds, auch ETF-Fonds genannt, bilden einen ausgewählten Index 1:1 ab. Das hat für Anleger gleich zwei Vorteile: eine bessere Performance als bei den meisten aktiv gemanagten Aktienfonds. Und da keine Fondsmanager bezahlt werden müssen (was von der Fondsrendite abgeht), ist die Rendite höher.

    Hier erfahren Sie mehr überETF- bzw. Indexfonds.

  • Kryptowährungen

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    Die Kursverläufe von Kryptowährungen wie Bitcoin oder Etherium sind volatil: Sie schießen in die Höhe, um tags darauf abzustürzen – und umgekehrt. Aufgrund dieser Volatilität empfehlen wir ein Investment in Kryptowährungen nur mit Beträgen, die nicht für den Vermögensaufbau benötigt werden.

    Hier erfahren Sie mehr über Kryptowährungen.

    Wichtig ist auf jeden Fall, die Assetklassen zu kombinieren. Die kluge Verteilung – auf Englisch: „Allocation“ – des Kapitals macht ein gelungenes Portfolio aus. Für eine möglichst hohe Rendite bei möglichst geringem Risiko.

  • Rohstoffe

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    Die beliebtesten Rohstoffe sind Gold und andere Edelmetalle. Vor allem in turbulenten Zeiten gilt Gold als „verlässlicher Hafen“. Wen es beruhigt, Goldbarren zu besitzen: wunderbar, rein damit ins Portfolio. Gleichwohl sollten Rohstoffe aufgrund der damit verbundenen Risiken im Portfolio nur beigemischt werden.

    Hier erfahren Sie mehr über Rohstoffe.

  • Tagesgeld und Festgeld

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    Wer Risiken vermeiden will, setzt auf Tages- oder Festgeld. Dabei wird eine Summe für eine bestimmte Zeit (Festgeld) oder auch ohne Zeitlimit angelegt. Der Vorteil: Das Geld ist sofort (Tagesgeld) oder zumindest recht schnell verfügbar. Für diesen Vorteil nehmen Anleger relativ niedrige Zinsen in Kauf.

    Hier erfahren Sie mehr überTagesgeld und Festgeld.

Strategische und taktische Asset Allocation

Ein Vermögen ist nicht von heute auf morgen aufgebaut, daher sind die meisten Portfolios langfristig ausgelegt. In solchen Fällen ist die Asset Allocation strategisch ausgelegt: Angestrebt wird das individuell optimale Gleichgewicht zwischen Rendite und Risiko. An der Aufteilung des Portfolios auf die verschiedenen Assetklassen wird nicht gerührt.

Das ändert sich bei der taktischen Asset Allocation. Hier besteht der Anspruch darin flexibel auf kurzfristige Veränderungen in den Märkten zu reagieren. Es wird im Portfolio umgeschichtet, um beispielsweise von Kurssprüngen oder steigenden Zinsen zu profitieren. Was in der Theorie gar nicht schlecht klingt, weist in der Praxis enttäuschen Ergebnisse auf. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine strategisch ausgerichtete und sinnvolle Asset Allocation auf Dauer immer kurzfristiges „Stockpicking“ schlägt. Daher ist es langfristig wichtiger, wie das eingesetzte Kapital auf welche Assetklassen verteilt wird. Asset Allocation ist damit der Schlüssel zum erfolgreichen Vermögensaufbau.

Wann ist ein Rebalancing notwendig?

Ein Rebalancing ist gelegentlich notwendig, um die gewählte Asset Allocation zu stabilisieren. Um das an einem Beispiel zu erläutern: Ein Anleger bestückt sein Portfolio mit 40 Prozent ETF-Fonds, 20 Prozent ausgewählten Aktien, 20 Prozent Festgeld und 20 Prozent Staatsanleihen. Im Laufe der Jahre sind die Assetklassen unterschiedlich rentabel. Plötzlich machen die ETF-Fonds mehr als die Hälfte des Portfolio-Werts aus und die Staatsanleihen gerade mal 12 Prozents. Um hier die eigentlich gewünschte Asset Allocation wieder zu erreichen, ist ein Rebalancing notwendig.

Beim Rebalancing werden die Vermögenswerte durch Kauf und Verkauf so sortiert, dass die gewünschte Asset Allocation wiederhergestellt wird. So wird gewährleistet, dass sich das Risiko nicht ungewollt in Richtung eines bestimmten Assets verlagert. Denn wie gesagt: Eine gelungene Asset Allocation liefert den Schlüssel zum erfolgreichen langfristigen Vermögensaufbau.

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