Wie BlackRock den ersten Bitcoin Spot ETF der USA etablieren will (2024)

BlackRock will den ersten Bitcoin Spot ETF der USA etablieren. Einige Experten sind überzeugt, dass eine angeblich neue Methodik des grössten Vermögensverwalters der Erde zum Erfolg führt. Ein weiterer Beobachter ist unterdessen sicher, dass es den erhofften Funds nicht geben wird.

Wie BlackRock den ersten Bitcoin Spot ETF der USA etablieren will

BlackRock will den ersten Bitcoin Spot ETF der USA etablieren. Mit diesem Ziel reichte die bekannte Investmentgesellschaft am 15. Juni erstmals in Kooperation mit dem NASDAQ einen Antrag bei der zuständigen Aufsichtsbehörde SEC ein.

Es war bei Weitem nicht der erste Antrag seiner Art. Über mehrere Jahre hinweg stellten Finanzunternehmen immer wieder Anträge auf einen Bitcoin Spot ETF – bisher alle ohne Erfolg. Lediglich börsengehandelte Funds, die in Terminkontrakte investieren, hatten bislang bei der SEC Erfolg. Der grösste seiner Art in den USA ist der ProShares Bitcoin Strategy ETF (BITO).

BlackRocks Antrag galt als verheissungsvoll. Er verwendete nicht nur ein neues Prinzip, auch der Markenname allein galt vielen Investoren als Erfolgsgarant. Am vergangenen Freitag, dem 30. Juni, lehnte die SEC jedoch auch BlackRocks Antrag ab – und neben ihm noch einige Nachahmer, etwa von Invesco oder Fidelity.

Nachdem Fidelity einen neuen, angepassten Antrag bei der SEC einreichte, folgte gestern auch BlackRock, wie Reuters berichtet.

Das neue Prinzip, mit welchem der grösste Vermögensverwalter der Erde voranging, wird dabei beibehalten. Es wird zusätzlich um Details erweitert, welche von der SEC gefordert wurden. BlackRock möchte einen Überwachungsvertrag mit der New Yorker Börse NASDAQ eingehen.

Im neuesten Antrag erklärt man ausserdem, als Partner für den Erwerb der Bitcoin die Krypto-Börse Coinbase verwenden zu wollen. Experten vermuteten diese Kooperation. Dasselbe Muster findet sich auch in Fidelitys Antrag wieder.

Wie sind die Erfolgschancen von BlackRocks neuestem Antrag?

In Anbetracht der Tatsache, dass die SEC bereits dutzende Anträge über die letzten Jahre verneinte, stellt sich die Frage nach den Erfolgschancen von BlackRocks neuestem Antrag. Fakt ist, dass die SEC zuletzt fehlende Klarheit bemängelte. Die Darstellung des Vermögensverwalters, wie genau der Bitcoin Spot ETF betrieben werden soll, sei unvollständig gewesen.

Gegenüber allen bisherigen Anträgen verwendete die US-Behörde dieselbe Argumentation. Konkret wirft man den Antragstellern vor, nicht darlegen zu können, wie Betrug und Manipulation im Rahmen der Bereitstellung des ETFs verhindert werden könne.

Die SEC befürchtet offiziell, dass die Funktionsweise von Kryptowährungen zu Täuschungsmanövern durch die Finanzunternehmen führen könnte. So wäre es BlackRock und Co. angeblich möglich, ETFs zu verkaufen, die nicht wie versprochen gedeckt sind.

Eine Partnerschaft mit einem weiteren unabhängigen Unternehmen wie Coinbase könnte diese Problematik lösen. Coinbase könnte dann etwa als Verwahrer der Kryptowährung dienen und so sicherstellen, dass ausreichende Geldmittel vorhanden sind.

Ob der SEC dieses oder ein ähnliches Prinzip genügt, ist bisher unklar. Finanzexperte John Paul Koning ist bereits überzeugt, dass sämtliche neue Anträge ebenfalls abgelehnt werden. Koning sieht den Erfolg eines Bitcoin Spot ETFs unweigerlich mit dem Zustand von Binance verbunden.

Die SEC sei nicht daran interessiert, den börsengehandelten Funds “iShares Bitcoin ETF” zuzulassen, solang Binance einen aktiven Geschäftsbetrieb führen kann, so der Finanzexperte. Dasselbe gelte für jedes ähnliche Produkt.

“Es wird keinen Bitcoin Spot ETF geben! Zumindest nicht, bis Binance ins Gras beisst,” so titelte der Autor jüngst. “Wenn man den Bitcoin-Preis mit Hilfe von Termingeschäften manipulieren wollte, könnte man das wahrscheinlich sehr gut über den Binance-Terminmarkt tun, so dass Blackrocks Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung der Überwachung mit der CME nicht sehr effektiv wäre.” Erklärt Koning.

Die CME ist eine Terminbörse, die in den USA von Finanzbehörden beaufsichtigt wird. Ein Überwachungseinkommen könnte die SEC deshalb theoretisch zufriedenstellen. Coinbase allein als zweites Auge dürfte als unregulierte Instanz nicht ausreichen.

Koning glaubt auch deshalb nicht an einen Erfolg, da er keine Besonderheit in den Anträgen von BlackRock erkennen kann. Diese exakte Herangehensweise habe es bereits seit 2018 unzählige Male gegeben. Immer waren sie erfolglos.

“Kein Bitcoin Spot ETF hat die SEC überzeugt, und es ist nicht ersichtlich, warum Blackrock etwas Besonderes ist.” Damit ein Bitcoin Spot ETF von Erfolg gekrönt sein könne, müsse sich die Krypto-Industrie deutlich verändern.

“Meiner Meinung nach muss der unregulierte Offshore-Markt sterben, denn nur dann wird ein Grossteil des Bitcoin-Handels zu Handelsplätzen abwandern, die sowohl die «reguliert» als auch die «signifikant» Anforderungen der SEC erfüllen.” Schreibt Koning.

Unter den Offshore-Märkten ist Binance der grösste, doch es gibt auch einige weitere Vertreter. Sollte diese Voraussetzung tatsächlich realistisch sein, dürfte der börsengehandelte Bitcoin Funds also weiterhin eine Idee bleiben.

Wie BlackRock den ersten Bitcoin Spot ETF der USA etablieren will (2024)

FAQs

Wann kommt der erste Bitcoin ETF? ›

Am 19. Oktober 2021 war es endlich so weit: Der Anbieter Proshares legte den ersten Bitcoin-ETF an der New Yorker Börse auf. Die Resonanz war exzeptionell, Papiere im Wert von über einer Milliarde US-Dollar wechselten am ersten Tag den Besitzer.

Wie heisst der ETF Bitcoin von BlackRock? ›

iShares Blockchain Technology UCITS ETF.

Wie viel Geld hat BlackRock in Bitcoin investiert? ›

Mittlerweile hat der Konzern 3,2 Milliarden US-Dollar an Bitcoin eingekauft, zuletzt allein 137 Millionen US-Dollar an einem Tag. Er hält damit über 75.000 BTC.

Welche Bitcoin Spot ETF gibt es? ›

Performance-Vergleich der Bitcoin-ETNs
ETF1 Monat in %6 Monate in %
WisdomTree Physical Bitcoin+14,11%+158,10%
CoinShares Physical Bitcoin+14,22%+158,05%
VanEck Bitcoin ETN+14,29%+157,98%
DDA Physical Bitcoin ETP+14,31%+154,58%
9 more rows

Wann wird der Bitcoin Spot ETF zugelassen? ›

Im Januar 2024 wurden erstmals in der Geschichte von Bitcoin und Co Bitcoin-Spot-ETFs zugelassen. Erfahren Sie im Folgenden alles Wichtige, was Sie wissen müssen.

Wer hat Bitcoin ETF beantragt? ›

Die Behörde gab nach eigenen Angaben grünes Licht für Anträge unter anderem vom Vermögensverwalter BlackRock, Ark Investments und 21Shares, Fidelity, Invesco und VanEck. Sie können nun börsennotierte Fonds auf den Markt bringen, die direkt in Bitcoins investieren.

Welche ETFs gehören zu BlackRock? ›

In welchen ETFs ist BlackRock enthalten?
ETFGewichtungTitel
UBS ETF (IE) MSCI World UCITS ETF (hedged to CHF) A-acc0,19%1.465
Xtrackers MSCI USA ESG Screened UCITS ETF 1C0,30%548
Deka MSCI USA Climate Change ESG UCITS ETF0,26%487
Amundi S&P 500 Climate Net Zero Ambition PAB UCITS ETF EUR Hedged Acc0,41%351
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Welcher ist der beste Bitcoin ETF? ›

  • WisdomTree Bitcoin ETN. Sparplan. 0,35 % ...
  • VanEck Bitcoin ETN. Sparplan. 1,00 % ...
  • Invesco Physical Bitcoin ETN. Sparplan. 1,35 % ...
  • SEBA Bitcoin ETP. Sparplan. 0,75 % ...
  • 21Shares Bitcoin Core ETP. Sparplan. 0,21 % ...
  • Fidelity Physical Bitcoin ETP. Sparplan. 0,75 % ...
  • DDA Physical Bitcoin ETP. Sparplan. 0,95 % ...
  • Global X Bitcoin ETP. Sparplan. 0,65 %

In was ist BlackRock investiert? ›

Blackrock investiert Milliarden in Infrastruktur

Bei dem Deal handelt es sich um die zweite Investition des Fonds: Im Januar hat er in Recurrent Energy investiert. Blackrock setzt stark auf Infrastruktur und erwarb im Januar 2024 Global Infrastructure Partners für rund 12,5 Milliarden Dollar.

Wo ist BlackRock am meisten investiert? ›

BlackRock hält etwa 11,4 Prozent der Anteile an Qiagen – die größte Kapitalbeteiligung von BlackRock an allen DAX-Unternehmen. Insgesamt ist der US-amerikanische Vermögensverwalter an 32 der 40 im DAX notierten Unternehmen beteiligt (Stand: 8. Februar 2024).

Warum kauft BlackRock so viele bitcoins? ›

BlackRock kauft Bitcoin in Milliardenhöhe

Große Investoren nutzen also die aktuelle kleine Kursschwäche des Bitcoin. Denn nach der Rallye, die bis zur Zulassung des Bitcoin-ETFs Anfang Januar gelaufen war, korrigierte der Bitcoin in der Folge um rund 20 Prozent.

Wer hat am meisten Geld mit Bitcoin gemacht? ›

1. Michael Saylor. Der US-amerikanische Unternehmer und Bitcoin-Befürworter Michael Saylor ist als einer der größten BTC-Besitzer bekannt. Saylor hält Bitcoin sowohl privat als auch über seine Firma MicroStrategy, die er 1989 mitbegründet hat.

Wie funktioniert Bitcoin Spot ETF? ›

Bitcoin-ETFs bilden nicht direkt den Kurs von Bitcoin nach. Der Fonds investiert stattdessen in Termingeschäfte, sogenannte Futures. Dies bedeutet, dass Anlegerinnen und Anleger sich dazu verpflichten, ein Produkt oder einen Vermögenswert zu einem vorab festgelegten Preis und Zeitpunkt zu kaufen.

Sind Krypto ETF sinnvoll? ›

Grundsätzlich sind ETF eine empfehlenswerte Anlageform, da sie mehrere Wertpapiere enthalten und damit eine breitere Risikostreuung bieten als einzelne Kryptowährungen. Online-Banken bieten zudem günstige Konditionen für das Depot, in dem Sie Ihre ETF-Anteile aufbewahren.

Wie heisst der erste Bitcoin ETF? ›

Bitcoin-Futures-ETF – so investieren Sie in Bitcoins-ETF. Im Oktober 2021 wurde mit dem ProShares Bitcoin Strategy ETF (BITO) der erste Bitcoin-Futures-ETF aufgelegt.

Wann gab es den ersten ETF? ›

Der erste ETF entstand 1989 durch Index Participation Shares und war ein S&P-500-ETF, der an der NYSE American und der Philadelphia Stock Exchange gehandelt wurde. Dieses Produkt wurde nur kurz verkauft, weil eine Klage der Chicago Mercantile Exchange den Vertrieb in den USA erfolgreich stoppte.

Was passiert wenn Bitcoin ETF kommt? ›

Bitcoin-ETFs bilden nicht direkt den Kurs von Bitcoin nach. Der Fonds investiert stattdessen in Termingeschäfte, sogenannte Futures. Dies bedeutet, dass Anlegerinnen und Anleger sich dazu verpflichten, ein Produkt oder einen Vermögenswert zu einem vorab festgelegten Preis und Zeitpunkt zu kaufen.

Warum gibt es keinen Bitcoin ETF in Deutschland? ›

Bisher keine Bitcoin-ETF in Deutschland

Das liegt daran, dass die ETF, so wie sie nun in den USA zugelassen wurden, nicht den Regeln der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) entsprechen (UCITS/OGAW-Richtlinien).

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Author: Chrissy Homenick

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