Warum ich in ETF Fonds investiere und nicht in Einzelaktien (2024)

Ich investiere monatlich eine Summe für später.
Aber nicht in Einzelaktien, sondern in ETF Fonds.
Warum mache ich das und was sind überhaupt ETFs? Was hindert mich an Einzelaktien? Diese und weitere Fragen möchte ich heute einmal klären.

Warum investieren, anstatt zu sparen?

Jeder Mensch, welcher Geld verdient und dies Gewinnbringend anlegen möchte, möchte auch eine gewisse Sicherheit haben. Bei einem klassischen Sparbuch, Fest- oder Tagesgeldkonto habe ich diese Sicherheit.

Die Banken haben hier meist eine Einlagensicherung in Höhe von 100.000 EUR. Somit kann meinem Geld nichts passieren. Aber dafür gibt es auch so gut wie keine Zinsen mehr.

Das ist natürlich doof, ich möchte schließlich für meine Geldanlage auch etwas bekommen. Hier komme ich also aktuell nicht weiter, denn ich vermute mal, dass Mr. Draghi von der EZB den Leitzins weiterhin auf dem Tiefstand stehen lässt und es daher für die Banken kostengünstiger ist sich Geld von der EZB zu leihen, anstelle auf Kundenfang zu gehen.

Bei manchen Banken kommt es ja sogar noch schlimmer. Hier wird man jetzt ja schon mit minus Zinsen dafür bestraft sein Geld dort zu parken. Mit klassischen Sparanlagen kommt man heute also nicht mehr sehr weit.

Warum ETF Fonds?

Im ersten Schritt sollte man vielleicht einmal klären, was ETF Fonds sind.

Die Kurzform ETF steht für Exchange Traded Fund, also ein an der Börse gehandelter Investmentfonds. Was ist das aber nun genau?
Kurz gesagt ist ein ETF eine Index-Abbildung eines bestimmten Marktes wie z.b. dem Weltmarkt. Der Vorteil hier ist, dass der ETF passiv geführt wird und daher weniger Kosten verursacht und für Kleinanleger dementsprechend einfacher zu besparen ist.

Bei einer Einzelaktie erwerbe ich ja einen Anteil an einer AG. Bei den ETFs erwerbe ich aber keinen Anteil an einem Unternehmen, sondern am Fond, einem sogenannten Sondervermögen. Natürlich bildet sich der ETF aus mehreren Unternehmen, die für die Index-Abbildung sorgen. Aber ich setzte hier nicht alles auf eine Karte, sondern der ETF bzw. ETF Anbieter diversifiziert aufgrund, dass im ETF ja ein Index auf Grundlage von mehreren Unternehmen abgebildet wird.

Natürlich ist das keine weitreichende Diversifikation. Ich setzte daher eher auf 2 ETFs aus unterschiedlichen Gebieten.

Diversifikation? Ein Fremdwort für dich? War es für mich anfangs auch! Kurz gesagt versteht man unter Diversifikation die Streuung seines Investments auf mehrere Bereiche. Sollte ein Bereich also mal einbrechen, ist nicht gleich die ganze Investition davon betroffen. Also nicht das gesamte Geld in einen Topf werfen, sondern auf mehrere Töpfe verteilen.

Warum keine Einzelaktien?

Einzelne Unternehmensaktien haben natürlich Vorteile. Ich kann unter Umständen wesentlich mehr herausholen als aus einem ETF Fonds. Ebenso werfen die ein oder anderen Aktien auch Dividenden ab, die den Aufbau einer finanziellen Freiheit natürlich begünstigen.

Ich habe mich persönlich für ETF-Fonds als meine Anlageentscheidung entschieden, da ich mich nicht intensiv mit den täglichen Finanznachrichten beschäftige und daher nicht in der Lage bin, fundierte Entscheidungen über einzelne Unternehmensaktien zu treffen. Ich verfolge nicht ständig die Entwicklungen der Unternehmen, von denen ich Aktien besitze, und ihre langfristigen Ziele.

Man könnte meinen, es sei genauso effektiv, einfach Lotto zu spielen oder blindlings eine Liste von Aktien auszuwählen und sie nach dem Zufallsprinzip zu kaufen. Mir fehlt in diesem Bereich einfach das notwendige Fachwissen und die Disziplin, mich kontinuierlich damit zu beschäftigen.

Darüber hinaus bin ich ein Kleinanleger mit einer monatlichen Investitionssumme im unteren dreistelligen Bereich. Mein Depot-Anbieter bietet kostenfreie Sparpläne für ETF-Fonds an. Wenn ich monatlich dieselbe Summe in einzelne Aktien investieren würde, würden vermutlich allein die Orderkosten den Wert meiner Investition erheblich mindern. Diese Aktien müssten erst einmal eine beträchtliche Steigerung verzeichnen, bevor überhaupt Gewinne erzielt werden könnten. Und das ist noch nicht einmal die Rede von den Gebühren und Steuern, die beim Verkauf der Aktien anfallen würden (dies gilt auch für den Verkauf von ETFs!).

Aus diesen Gründen habe ich mich stattdessen für die einfachere Variante entschieden: Ich habe zwei ETFs über Sparpläne in mein Depot aufgenommen und investiere monatlich in sie. Dies ermöglicht mir eine breite Diversifikation und reduziert das Risiko, das mit der Auswahl einzelner Aktien verbunden ist.

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So baut sich mein ETF Sparplan auf.

Mein ETF Sparplan ist recht simple gehalten. Ich investiere aktuell in nur 2 ETFs. Den Comstage MSCI World und den Comstage MSCI EM.
Ich habe meinen Sparplan angepasst und bespare nun seit einigen Jahren die x-Trackers MSCI World und EM ETFs, da die Comstage ETFs aus dem kostenfreien Sparplan-Angebot bei der Consorsbank entfernt wurden.

Der MSCI World deckt das Gebiet von 23 entwickelten Industrieländern ab. Darunter finden sich natürlich Indexe von Apple, Microsoft und anderen großen Unternehmen der Industrieländer.

Der MSCI EM (Emergin Markets), bildet den Bereich der Entwicklungsländer,wie z.B. China, Südkorea, Taiwan, Südafrika und Indien ab. Hierunter befinden sich Indexe von Alibaba und Samsung.

Durch die Investition in diese beiden ETFs habe ich meine Anlagen diversifiziert und somit das Risiko gestreut. Ich habe mich dafür entschieden, 60% meines Kapitals in den einen ETF und 40% in den anderen zu investieren. Diese Strategie hat sich in den letzten anderthalb Jahren als erfolgreich erwiesen.

Zusätzlich habe ich noch einen kleinen Anteil eines DAX ETFs in meinem Portfolio, den ich ursprünglich als Fehlkauf gemacht hatte. Trotzdem habe ich beschlossen, ihn einfach in meinem Depot zu behalten.

Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Artikel keine Empfehlung gegen das Investieren in einzelne Aktien darstellt. Ob Sie nun mit einer kleinen oder größeren Summe in Einzelaktien investieren möchten, liegt ganz bei Ihnen.

Persönlich habe ich als Kleinanleger festgestellt, dass es für mich einfacher und kostengünstiger war, mich mit ETFs als mit Einzelaktien auseinanderzusetzen, besonders als ich wieder in den Aktienmarkt eingestiegen bin. Zu dieser Zeit bot mein Tagesgeldanbieter auch eine kostenlose Sparplan-Aktion für ETFs an, was mich zusätzlich dazu veranlasste, in diese Anlageform zu investieren.

Wer einmal den historischen Verlauf seines Investments einmal nachspielen möchte, kann dies mit dem MSCI World Rechner von ZenDepot machen.

Bislang bereue ich meine Entscheidung nicht, wie die folgende Grafik zeigt, die meine bisherigen Erfolge illustriert.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr ein ETF Depot oder Interesse daran?
Oder findet Ihr, ich sollte eher in Einzelaktien investieren oder in etwas ganz anderes?

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Warum ich in ETF Fonds investiere und nicht in Einzelaktien (2024)

FAQs

Warum ich in ETF Fonds investiere und nicht in Einzelaktien? ›

Im Vergleich zu Einzelaktien gelten ETFs eher als risikoarm. Durch ihre passive Strategie und die Geldanlage in hunderte oder tausende von einzelnen Aktien, ist das Risiko bei diesen börsengehandelten Indexfonds nämlich breit gestreut. Damit ist ein Totalausfall nahezu ausgeschlossen.

Warum ETF und keine Aktien? ›

Mit ETFs investieren Anlegerinnen und Anleger in mehrere Unternehmen einer Branche oder Region. Bei Aktien hingegen können sie gezielt in einzelne Unternehmen investieren. Um eine breite Streuung des Risikos zu erreichen, kann es sich lohnen, verschiedene ETFs oder Aktien zu kaufen.

Was ist steuerlich besser Aktien oder ETF? ›

Hat ein Fonds einen Aktienanteil von mehr als 50 %, sind 30 % der Erträge steuerfrei. Beliebte ETFs, wie auf den MSCI World, haben in der Regel einen Aktienanteil von nahezu 100 %. Hier werden also nur 70 % der Erträge versteuert. Hat ein Fonds einen Aktienanteil zwischen 25 und 50 %, sind 15 % der Erträge steuerfrei.

Warum ich nicht in Aktien investiere? ›

Man sollte nicht in Aktien investieren, wenn man nicht das nötige Geld dafür besitzt, nicht über das nötige Grundwissen verfügt und nicht mit dem Risiko, dass mit Aktien einhergeht, umgehen kann. Ein Aktieninvestment ist auch nicht sinnvoll, wenn man nur einen Anlagehorizont von wenigen Jahren hat.

Sind ETFs immer passiv? ›

Exchange-Traded Funds (ETFs) sind Investmentfonds, die die gleiche Rendite erwirtschaften wollen wie ihr Vergleichsindex, zum Beispiel den DAX oder den EuroStoxx50. Da dies ohne Fondsmanagement geschieht, sind ETFs passiv und daher besonders günstig. Es gibt aber auch aktive ETFs.

Warum sollte man einen ETF kaufen und keine Einzelaktien? ›

Im Vergleich zu Einzelaktien gelten ETFs eher als risikoarm. Durch ihre passive Strategie und die Geldanlage in hunderte oder tausende von einzelnen Aktien, ist das Risiko bei diesen börsengehandelten Indexfonds nämlich breit gestreut. Damit ist ein Totalausfall nahezu ausgeschlossen.

Was ist der Nachteil an ETFs? ›

Was sind die Nachteile von ETFs? ETF-Anleger haben kein Stimmrecht auf Hauptversammlungen von Unternehmen. Bei Swap-ETFs kann der Tauschpartner pleitegehen. ETFs sind liquide und verleiten damit unter Umständen zum Zocken oder zu Panikverkäufen.

Wie kann man Steuern auf Aktien vermeiden? ›

Die Steuerzahlung kannst Du auch ganz umgehen, in dem Du bei deiner Depotbank oder Deinem Broker einen Freistellungsauftrag stellt. So sind Kapitalerträge in Höhe von 801 Euro für Dich frei. Wirst Du mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin zusammen veranlagt, dann liegt der Freibetrag bei 1602 Euro.

Wie lange muss man Aktien halten damit sie steuerfrei sind? ›

Die zehn Jahre sind die sogenannte Haltefrist oder Spekulationsfrist. Sie umgehen also die Spekulationssteuer, wenn zwischen Kauf und Verkauf mehr als zehn Jahre liegen. Eine Frist von einem Jahr gilt für andere Wirtschaftsgüter, die nicht dem täglichen Gebrauch dienen. Dies betrifft beispielsweise Bitcoin und Kunst.

Kann man ETF Verluste mit Dividenden verrechnen? ›

Grundsätzlich werden die Verluste von Aktien und anderen Wertpapieren (etwa ETFs und andere Fonds, Dividenden oder Zinsen) getrennt verrechnet. Zu diesem Zweck führen Depotanbieter (also Broker oder Banken) 2 getrennte Verlusttöpfe – einen für Aktien und einen für „Sonstiges“.

Wie investiere ich schlau in Aktien? ›

Investieren in Aktien – so geht es richtig
  1. Testen Sie Ihr Aktienwissen.
  2. Informieren Sie sich vorab gründlich. ...
  3. Setzen Sie nicht alles auf eine Karte. ...
  4. Investieren Sie nur verfügbares Kapital. ...
  5. Haben Sie Geduld mit Ihrer Anlage. ...
  6. Lassen Sie sich nicht von Verlusten nervös machen. ...
  7. Bleiben Sie bei Aktientipps skeptisch.

Kann man reich werden wenn man in Aktien investiert? ›

Gute Investitionen sind lukrativ und über einen längeren Zeitraum lassen sich beeindruckende Renditen erzielen. Wer aber anstatt in Indizes sein Geld in selbst ausgewählte Einzelaktien investiert, hat sogar die Chance, den breiten Markt zu schlagen und kann noch höhere Gewinne erzielen.

Wann nicht in Aktien investieren? ›

Ihr gesamtes Erspartes oder Ihr laufendes Einkommen sollten Sie auf keinen Fall in Aktien anlegen. Investieren Sie Geld, das Sie auf der hohen Kante haben und das Sie kurzfristig nicht benötigen. Sonst könnte es passieren, dass Sie in ungünstigen Marktphasen Ihre Wertpapiere mit Verlust verkaufen müssen.

Sind ETFs 100% sicher? ›

Mit einem ETF erzielst Du genau so viel Rendite wie die breite Masse der Aktieninvestoren. ETFs sind genauso sicher wie aktiv verwaltete Fonds: Geld, das Du in ETFs investiert hast, ist Sondervermögen und bei Pleiten des ETF-Anbieters geschützt.

Was ist besser aktiver Fond oder ETF? ›

Die Renditechancen von ETFs stehen deutlich geringeren Gesamtkosten als bei aktiv gemanagten Fonds gegenüber. Zwar müssen ETFs unter anderem Kosten für die Lizenz bezahlen, die es braucht, um einen Index nachbilden zu dürfen. Bei Fonds entstehen jedoch allein durch das Fondsmanagement deutlich höhere Kosten.

Warum sollte man in ETFs investieren? ›

Mit ETFs kosteneffizient Geld anlegen

Da die Indexfonds ohne ein aktives Fondsmanagement auskommen, kosten sie deutlich weniger. Für herkömmliche Investmentfonds mit aktivem Management müssen Anleger in der Regel mit jährlichen Verwaltungsgebühren von 1,5 bis 2 Prozent des Fondsvermögens rechnen.

Warum sind ETFs besser als aktive Fonds? ›

Die Renditechancen von ETFs stehen deutlich geringeren Gesamtkosten als bei aktiv gemanagten Fonds gegenüber. Zwar müssen ETFs unter anderem Kosten für die Lizenz bezahlen, die es braucht, um einen Index nachbilden zu dürfen. Bei Fonds entstehen jedoch allein durch das Fondsmanagement deutlich höhere Kosten.

Sollte man sein Geld in ETF investieren? ›

Als klassischen Einstiegs-ETF empfiehlt "Stiftung Warentest" den MSCI World, der weltweit wichtigste Aktienindex. Er investiert breit gestreut in Branchen und Länder und verteilt so auch das Risiko. Allerdings warnen die Finanztester: Man sollte nur Geld investieren, auf das man zehn Jahre oder länger verzichten kann.

Ist ein ETF eine Aktie? ›

Ein ETF (engl.: „Exchange Traded Fund”) ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines Index, wie beispielsweise des DAX, abbildet. Im Kern vereinen ETFs die Vorteile von Aktien und Fonds in einem Produkt.

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