Das Wichtigste in Kürze
- Binance ist die größte Krypto Börse der Welt gemessen am Handelsvolumen.
- Das Unternehmen besitzt keinen konkreten Firmensitz, auch wenn Malta häufig als offizieller Hauptsitz gehandelt wird.
- Aus diesem Grund fehlt Binance auch eine echte Lizenz in Deutschland. Anleger können die Plattform zwar nutzen, es liegen jedoch Einschränkungen vor.
- Mit über 350 Kryptowährungen und einer Handelsgebühr von nur 0,1 Prozent behauptet sich das Angebot von Binance dennoch im Vergleich mit der Konkurrenz.
Achtung: Aufgrund der fehlenden Lizenzen ist eine Nutzung von Binance aktuell nicht zu empfehlen. Nutzer sollten sich dagegen nach einer alternativen Handelsplattform wie Bitpanda oder Trade Republic umsehen. Dort können Kunden sicher sein, dass sie keinerlei Einschränkungen unterliegen.
Binance ist die größte Krypto Börse der Welt, dabei gibt es sie erst seit 2017. Die maltesische Handelsplattform für Kryptowährungen hat es innerhalb weniger Jahre geschafft, weltweit Millionen Nutzer zu finden. Die setzen täglich Summen im mehrstelligen Milliardenbereich um.
Das scheint dem Anbieter aber noch nicht zu reichen: Um seine Vormachtstellung auf dem Krypto-Markt auszubauen, erweitert Binance regelmäßig sein Ökosystem. Vor ein paar Jahren hat die Krypto Börse zum Beispiel die Informationsplattform Coinmarketcap für geschätzte 400 Millionen US-Dollar gekauft. Dort wird Binance in einem Börsenrating mit 9,9 von 10 Punkten als beste Krypto Börse gelistet. Doch ist der Platzhirsch wirklich so viel besser als andere Krypto-Handelsplätze?
Binance: Das Angebot im Detail
Info | Binance |
---|---|
Webseite | binance.com |
Einzahlungsmöglichkeiten | Kreditkarte |
Einzahlungsgebühr (Fiatgeld) | 1,80 Prozent mit Kreditkarte |
Auszahlungsgebühr (Krypto) | variiert je nach Coin |
Registrierung / Verifizierung | Videoident (gebührenfrei) |
Regulierung | keine |
Handelsgebühr | 0,1 % des Umsatzes (Kauf und Verkauf) |
Anzahl handelbarer Kryptowährungen | über 350 Coins; darunter BTC und ETH |
Binance war mal eine chinesische Krypto Börse. Aufgrund von regulatorischen Schwierigkeiten beschloss die Börse 2018 ins anlegerfreundlichere Malta umzuziehen. Doch auch dort erfüllte Binance seine Verpflichtungen nicht. Die maltestische Aufsichtsbehörde MFSA gab 2020 bekannt, dass Binance nie eine offizielle Lizenz in Malta für das Ausüben von Krypto-Handel besessen hat. Auch in 2023 ist ein registrierter Firmensitz nicht bekannt. Der ehemalige Geschäftsführer Changpeng Zhao sagte einmal, dass der Hauptsitz von Binance immer dort sei, wo er sich aufhalte. Nichtsdestotrotz hat sich das Unternehmen als einflussreicher Krypto-Konzern etabliert.
Dabei ermöglicht Binance nicht allein den Handel von Kryptowährungen, zum Angebot zählen alle möglichen Dienstleistungen in diesem Bereich. Die Plattform bietet unter anderem Krypto-Debitkarten, Kreditservices, einen NFT-Marktplatz, ein Token Launchpad und eine eigene Blockchain, auf der der Binance Coin, eine der größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung, basiert.
Die Auswahl an Coins
Daneben hat Binance über 350 weitere Coins im Gepäck, die Anleger dort handeln können. Nicht einmal die großen US-amerikanischen Konkurrenten wie Coinbase oder Kraken können da mithalten. Deutsche Krypto-Anbieter schon gar nicht: Die BSDEX beispielsweise bietet lediglich zehn der begehrten Cyberdevisen an. Bei den Neo-Brokern Justtrade und Finanzen.net Zero sind es immerhin schon über 20. Eine Ausnahme gibt es jedoch – der österreichische Krypto-Broker Bitpanda hat ebenfalls über 300 Kryptowährungen in seinem Sortiment.
Übersichtliche Gebührenpolitik
Auch die niedrigen Gebühren sind Teil des Erfolgskonzepts von Binance. Mit nur 0,1 Prozent Handelsgebühr je Trade ist die Plattform eine der günstigsten. So zahlen Anleger auf einen Bitcoin-Kauf in Höhe von 5.000 Euro insgesamt nur 5 Euro Gebühr. Coinbase verlangt für eine Investition in selber Höhe 74,50 Euro Gebühr zuzüglich eines Spreads, was der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis entspricht..
Durch das hohe Handelsvolumen auf der Binance-Plattform bleibt der Spread gering. Auch sonst gibt es auf Binance so gut wie keine Gebühren: Kontoführung und die Verwahrung der Coins sind umsonst.
Einzahlungsmöglichkeiten
Mit dem Wegfall der Sepa-Überweisung müssen Anleger jedoch auf die kostenpflichtige Einzahlung mittels Kreditkarte zurückgreifen. Das geht zwar schnell, dafür fallen Gebühren in Höhe von 1,8 Prozent auf den Gesamtbetrag an. Binance bietet noch weitere Zahlungsmethoden an: so zum Beispiel Adv Cash, Etana oder Klarna. Allerdings sind Adv Cash und Etana hierzulande wenig bekannte Online-Bezahldienste, die ihren Sitz außerhalb der EU haben. Eine Einzahlung mittels Paypal ist nicht möglich.
Ist Binance für Anfänger geeignet?
Die vielen Funktionen der Plattform können gerade auf unerfahrene Anleger abschreckend wirken. Und auch die fehlende deutsche Übersetzungen macht Anfängern das Leben auf Binance nicht leichter. Dementsprechend benötigen Anleger einige Zeit, um sich auf der Plattform zurecht zu finden.
Deutschsprachige Neo-Broker bieten hier bessere Alternativen. Anbieter wie Justtrade, Finanzen.net Zero oder Bitpanda haben Oberflächen geschaffen, die einen schnellen und einfachen Einstieg in den Handel mit Finanzprodukten ermöglichen. Insbesondere Bitpanda bietet mit über 300 Kryptowährungen eine ähnlich diversifizierte Auswahl an Coins wie Binance.
Bitcoin kaufen mit Binance in wenigen Schritten
- Kontoeröffnung: Für die Registrierung auf Binance brauchen Nutzer eine E-Mail-Adresse und ein Passwort. Gleich im Anschluss sollten sich Anleger verifizieren, denn nur so ist es möglich Euro einzuzahlen. Binance verlangt dafür einen Lichtbildausweis, ein Selfie, die Legitimierung via Webcam und einen Nachweis über die aktuelle Wohnadresse.
- Einzahlung: Unter dem Reiter „Kryptos kaufen“ befindet sich der Punkt Bankeinzahlung. Anleger überweisen den Betrag, den sie mittels Kreditkarte überweisen und erhalten dann die Adresse des Verrechnungskontos, auf dem das Geld eingehen soll.
- Bitcoin kaufen: Bitcoin finden Anleger in der Rubrik Märkte und dann unter Fiat Märkte. Dort in die Suche BTC eintippen, dann erscheint das Handelspaar BTC/EUR. In der Trading-Ansicht können Anleger unter dem Chart die Menge an Bitcoin angeben und anschließend kaufen. Mit nur 0,1 Prozent Handelsgebühren ist Binance eine der günstigsten Krypto-Plattformen für den Kauf von Kryptowährungen.
Tipp: Wer sich nicht mit den vielen Funktionen der Website von Binance auseinandersetzen möchte, kann alternativ die App nutzen. Dort ist der Kauf von Kryptowährungen einfacher.
Die Aufbewahrung im Wallet
Nach dem Kauf liegen die Münzen erst einmal auf der Börsenplattform. Grundsätzlich sind sie dort zwar sicher, wer aber größere Beträge investiert hat, sollte das Risiko eines Hackerangriffs auf ein Minimum reduzieren und die digitalen Währungseinheiten auf ein Offline-Wallet transferieren: Empfohlene Anbieter sind unter anderem Trezor oder Ledger. Für den täglichen Handel sind solche Offline-Wallets jedoch nicht geeignet. Eine Alternative wäre das Trust Wallet von Binance. Dabei handelt es sich um eine mobile, digitale Geldbörse, auf der Anleger Kryptowährungen verwahren und kaufen können.
Sicherheit
Für die Sicherheit auf der Plattform sorgt beispielsweise die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Damit müssen Anleger neben dem Passwort noch einen zweiten Code eingeben, der regelmäßig neu generiert wird. Laut Binance sind alle Partnerbanken reguliert, für Binance selbst gilt das jedoch nicht. Dennoch sprechen die vielen Nutzer und die hohe Liquidität für die Seriosität des Anbieters.
Wem das nicht reicht, der sollte sich auf einer anderen Plattform umsehen. Justtrade und Finanzen.net Zero kooperieren beispielsweise mit deutschen Partnern.
Häufige Fragen zum Kauf von Kryptowährungen über Binance
Ist Binance seriös?
Binance unterliegt keiner direkten Regulierung. Auf ihrer Webseite gibt die Krypto Börse jedoch an, dass zumindest die Banken, mit denen sie kooperieren, reguliert sind. Dennoch gilt Binance als seriöse Krypto Börse. Dafür allein spricht deren Größe, nirgendwo sonst handeln mehr Anleger. Dementsprechend hoch ist auch deren Liquidität, was vor allem bei kleineren Anbietern ein Risiko darstellt. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen ist vom Handel auf Binance jedoch abzuraten.
Ist Binance in Deutschland legal?
Anleger aus Deutschland können sich problemlos auf Binance registrieren und dort Kryptowährungen kaufen und verkaufen. Ein Verbot der Nutzung existiert nicht. Anleger dürfen jedoch nicht vergessen, die Rendite aus den Kryptoerlösen zu versteuern. Ein Freibetrag existiert bis 600 Euro.
Aktuell findet eine Untersuchung der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) statt. Binance wird beschuldigt Wertpapiere nicht ordnungsgemäß in Prospekten beschrieben zu haben, was aber in Deutschland Pflicht ist.
Wer steckt hinter Binance?
Binance ist eine chinesische Krypto Börse mit Sitz in Malta. Obwohl die Plattform ihren Ursprung in China hat, ist sie aufgrund von wachsenden regulatorischen Vorschriften nach Malta umgezogen. Doch auch dort scheint sie nie offiziell registriert gewesen zu sein. Der Entwickler und Geschäftsführer ist Changpeng Zhao. Nach einem Gerichtsprozess mit den US-amerikanischen Behörden muss er sein Amt jedoch für mindestens drei Jahre aufgeben. Nachfolger ist Richard Teng.