ETF-Kosten: TER und Tracking Difference verständlich erklärt (2024)

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etf capital Redaktion

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ETFs sind aus zweierlei Gründen beliebt: Sie ermöglichen marktbreite, diversifizierte Investitionen in den Kapitalmarkt, zudem sind sie günstig strukturiert und setzen kein hohes Mindestkapital voraus. Auf der Kosten-Seite sind sowohl die TER als auch Tracking Difference zu berücksichtigen.

ETF-Kosten: TER und Tracking Difference verständlich erklärt (2)

TER und Tracking Difference - warum ist beides so wichtig?

Wenn du dich für einen ETF entscheidest, spielen die Kosten selbstverständlich eine Schlüsselrolle. Alle Kosten, die im Zuge der Haltedauer anfallen, reduzieren automatisch deine zu erwartende Rendite. Der gesunde Menschenverstand verlangt demnach, die Kosten für einen ETF so niedrig wie möglich zu halten. An dieser Stelle kommt die TER (kurz für "Total Expense Ratio") ins Spiel. Weiter gedacht ist aber noch eine andere Kennzahl von entscheidender Bedeutung: nämlich die der Tracking Difference, welche vereinfacht ausgedrückt den Unterschied zum abbildenden Index zusammenfasst.

Bevor es an die Tracking Difference geht, ist unvermeidbar, die Total Expense Ratio zu verstehen, da selbige konkreten Einfluss auf eben jene Tracking Difference nimmt.

Was ist die TER (Total Expense Ratio)?

Mit dieser Zahl gibt der Emittent des ETF die Gesamtkostenquote an. Es handelt sich immer um eine relative Zahl, also eine Prozentangabe. Folglich steigenden die absoluten Kosten in Euro oder US-Dollar mit Wertzuwächsen des Index und ETF, aber auch dann, wenn du mehr Geld in diesen investierst. Die Total Expense Ratio wird jährlich angegeben und automatisch vom Emittenten gebucht, du musst also nichts überweisen oder anderweitig selbst übernehmen. Der Emittent nimmt die Kostenfortlaufend, ohne dass du es bemerkst, aus dem Fondsvermögen.

Enthalten sind in der TER beispielsweise diese Kostenpositionen:

  • Verwaltungsgebühren
  • Vermarktungskosten
  • Lizenzgebühren gegenüber dem Herausgeber des abgebildeten Index
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Bereits seit dem Jahr 2004 gilt in Deutschland eine verpflichtende Angabe der TER. Generell kannst du aber davon ausgehen, dass alle seriösen Prime Broker, Banken und Emittenten die TER in ihrem KIID-Prospekt beziehungsweise im Factsheet in transparenter Form angeben.

Die Höhe der TER ist sehr flexibel und korreliert vor allem mit dem abzubildenden Index beziehungsweise möglichen "Extras", die ein ETF abbildet. Ein "einfacher" MSCI World, der den gleichnamigen Index über physische Replikation abbildet, kostet in der Regel ungefähr zwischen 0,1 und 0,25 % p.a. Kostspieliger wird es schon bei spezifischen Branchen-ETFs, die sich häufiger eher um die 0,4 bis 0,5 % TER bewegen. Teurere ETFs sind selten und dann in der Regel solche, die mit verschiedenen Anlageklassen und Kapitalmarktinstrumenten arbeiten.

Eine weitere Besonderheit der Total Expense Ratio ist der Umstand, dass sie nicht unbedingt alle Kosten "in Total", also in ihrer Gesamtheit, angibt. Genau genommen, werden unter der TER lediglich die Kosten geführt, die dir der Emittent für seinen ETFzwangsläufig erhebt. Nicht enthalten sind aber unter anderem Swap-Gebühren, sofern der ETF über Swaps abbildet, Transaktionskosten innerhalb des Fonds oder solche, die für das Tracking anfallen.

Genau aus diesem Grund ist wichtig, bei der Beurteilung beziehungsweise dem Vergleich eines ETFs nicht nur die TER, sondern auch die Tracking Difference (häufig abgekürzt mit "TD") zu betrachten.

Was sind Tracking Errors und die Tracking Difference?

Die Tracking Difference ist zwar indirekt eine Kostenposition, vor allem aber ein Qualitätsmerkmal des ETFs. Mit ihr wird die Differenz des jeweiligen ETF zum Vergleichsindex angegeben, welchen dieser abbilden soll. Logischerweise, sollte diese möglichst niedrig ausfallen, schließlich möchtest du den Index so gut es nur geht abbilden und Unterschiede gehen zwangsläufig zu Lasten deiner Rendite. Während die TER genutzt wird, um die Primär- beziehungsweise Direktkosten des ETF zu erfassen, eignet sich die Tracking Difference eher, um die Opportunitätskosten darzustellen.

Einige wichtige Punkte solltest du in diesem Zusammenhang berücksichtigen:

  • Ein ETF kann aufgrund der TD nicht nur schlechter, sondern sogar besser als ein Index performen.
  • Die TD wird, anders als die TER, nicht unbedingt vom Emittenten dargestellt und muss mitunter über Drittanbieter bezogen oder selbst errechnet werden.
  • Der Tracking Error steht in indirektem Zusammenhang zur TD, da er die jährliche Abweichung der Tagesrenditen erfasst, liefert also eine Aussage zur Volatilität, statt zur konkreten Differenz.

Jeder ETF und alle Emittenten verfolgen das Ziel, einen bestimmten Index für ihre Anleger möglichst präzise abzubilden. Perfektion ist in diesem Kontext aber kein realistischer Maßstab, Ziel ist demnach eher, die Tracking Difference möglichst niedrig zu halten, was in deinem Interesse als Anleger ist. Der Emittent hat zumindest teilweise Einfluss auf diese, wobei vor allem die größten Emittenten normalerweise so aufgestellt sind, dass ihre ETFs eine sehr geringe TD vorweisen - zumindest die stark nachgefragten Produkte.

Möchtest du zwei ETFs miteinander vergleichen, die den identischen Index abbilden, solltest du folglich zuerst auf die TER und anschließend auf die TD schauen. Es ist zwar selten, aber keineswegs undenkbar, dass ein ETF mit einem etwas höheren TER trotzdem die bessere Alternative darstellt, wenn er konsequent eine bessere, für dich vorteilhafte TD aufweist.

Die Gründe in der Übersicht: Warum entstehen Tracking-Differenzen?

  • Die TER ist zwangsläufig ein Faktor in der TD, schließlich gibt es im Index selbst keine TER, im ETF hingegen schon.
  • Quellensteuern und andere Steuern führen mitunter zu Abweichungen, insbesondere bei nachträglichen Unterschieden zwischen berechneten und erhobenen Steuern. Einige ETFs erhalten regelmäßig Dividenden von den Vermögenswerten in ihren Portfolios. ETFs hängen oft einige Monate in der Kasse fest, bevor sie sie an die Aktionäre ausschütten.
  • Die Art der Replikation kann Auswirkungen auf die TD haben, aber auch welche Kosten für die Replikation selbst entstehen. Einige ETFs besitzen nicht Aktien aller Unternehmen in einem Index. Wenn der Index 800 verschiedene Unternehmen enthält, ist es einfacher, in eine repräsentative Stichprobe des gesamten Index zu investieren. Anleihen-ETFs verwenden besonders wahrscheinlich Stichproben, da Anleihenindizes Tausende von verschiedenen Anleihen enthalten können, von denen viele illiquide sind. Viele Aktien haben eine so geringe Gewichtung im Index, da macht es für einen ETF wenig Sinn diese zu kaufen.
  • Cash Drags sind Barbestände, die beispielsweise für bevorstehende Ausschüttungen zurückgehalten werden und in Korrelation mit dem Fondsvolumen zu einer TD führen könnten.
  • Das Emittenten-Timing ist nicht zu vernachlässigen und kann, vor allem in volatilen Marktphasen, Differenzen zum Index generieren.

Alle genannten Gründe wirken sich in erster Linie negativ für dich aus. Zwar ist in seltenen Fällen denkbar, dass beispielsweise prognostizierte Steuern höher als die tatsächliche Steuerlast waren, das ist aber eher selten. Ebenso ist denkbar, dass der Emittent in einem bestimmten Jahr beim Rebalancing zufällig ein sehr gutes Timing bewiesen hat, was sich aber kaum auf die Zukunft übertragen lässt. Diese Gründe für die Tracking Difference werden also mehr oder weniger deine Performance beziehungsweise die des ETF verringern - im Regelfall aber nur in äußerst geringen, relativen Werten.

Zu verdanken ist das auch einem weiteren, sehr positiven Grund: Dem der Wertpapierleihen, vor allem wenn der ETF-Emittent zugleich Optionen und andere Kapitalmarktprodukte emittiert. Der Emittent beleiht die im ETF enthaltenen Wertpapiere und verdient damit Geld, dieser "Premium" wiegt einen Teil der zuvor genannten, aus deiner Sicht negativen Gründe für die TD auf. Ebenso ist das der Grund, warum ein ETF den abzubildenden Index sogar outperformen kann - trotz der TER und den anderen Faktoren.

Welche Rolle spielt der Tracking Error?

Ins Deutsche als "Abbildungsfehler" übersetzt, ist der Tracking Error gegenüber der Tracking Difference zwar verwandt, bildet aber doch einen anderen Umstand ab. Es wäre demnach falsch, beide Begriffe synonym zueinander zu verwenden. Der Tracking Error erfasst alle Ausschläge der TD, sowohl nach oben als auch nach unten, und übertragt diese auf eine Jahresdarstellung. Damit zeigt der Tracking Error an, wie häufig eine Abweichung nach oben oder unten stattfindet und wie groß diese in beide Richtungen ist. Da der Umstand auf das Jahr extrapoliert wird, stellt er die TD außerdem in direktem Zusammenhang zur Volatilität. Bei einem Vergleich zweier ETFs könnte der Tracking Error ebenfalls berücksichtigt werden. Im Interesse von Anlegern ist stets ein möglichst niedriger Wert.

Tracking Difference herausfinden: Wie geht das?

So wird die TD grundsätzlich berechnet:

Rendite Index (Benchmark) - Rendite ETF = Tracking Difference

Hat ein Index, wie z. B. der MSCI World 15% in einem Jahr zugelegt, und ein ETF aber nur 14%, so ist die Tracking Difference -1%.

Eine Kennzeichnungspflicht dahingehend gibt es nicht, trotzdem geben mittlerweile einige Emittenten die TD zumindest indirekt im KIID oder Factsheet an. Hilfreich ist an dieser Stelle ein Beispiel mit dem beliebten und sehr großen iShares Core MSCI World ETF (ISIN: IE00B4L5Y983).

Selbiger hat eine TER von 0,2 %, die annualisierte Performance gegenüber dem Vergleichsindex ist im Factsheet zu finden. während der Fonds auf drei Jahre eine Rendite von 7,80 % erzielte, kam der Index nur auf 7,74 %. Auf ein Jahr betrachtet hat der ETF eine Performance von 10,42 % und der Index 10,41 %. Was sagen diese beiden Werte?

Die Rendite des Fonds ist trotz seiner TER von 0,2 % höher als die des abgebildeten Index. Die Tracking Difference fällt zum Index negativ aus, der ETF outperformt den Index also, was für Anleger vorteilhaft ist. Denkbar wäre beispielsweise, da es sich um einen iShares von Blackrock emittiert handelt, dass die TER durch lukrative Wertpapierleihen ausgeglichen wird.

Die ETFs mit den niedrigsten Gebühren sind in der Regel die "Plain Vanilla", die einen bekannten Index wie FTSE 100 oder S&P 500 abbilden. Wenn der ETF einen esoterischeren Index verfolgt, sagen wir die peruanische Börse, dann sind die Gebühren deutlich höher, da die Abbildung des Indizes komplizierter wird für den Emittenten.

Wenn die Tracking-Differenz eines ETFs groß ist, kann das als versteckte Kosten betrachten werden, weil die Rendite weiter von dem Index entfernt sind.

Den eigenen Index outperformen - geht das?

ETFs sind unterschiedlich aufgebaut und manche bilden ihren Index gut oder schlecht ab. Einige sind dabei so gut unterwegs, dass sie ihren Index (nach Kosten) sogar übertreffen und einen Outperform erzielen. Z. B. der Lyxor -100 UCITS ETF kostet laut Anbieter 0,25% TER. Die Tracking Difference betrug aber in Jahr 2017 -0,90%, d. h. er hat nach Abzug der Kosten die Indexentwicklung immer noch deutlich übertroffen. Wow! Unserer Erfahrung nach sind die Outperformer aber die risikoreicheren Swap-ETFs.

Die Fondsgesellschaft ComStage weist eine Gesamtkostenquote (TER) von 0.25% pro Jahr aus. Die durchschnittliche jährliche Abweichung von der Indexentwicklung (Tracking Difference) seit 2009 betrug -0.62% pro Jahr. Damit war der ETF für den Anleger deutlich günstiger als es die TER suggeriert und hat sogar die Indexentwicklung übertroffen.

Leider gibt es aber auch eine ganze Reihe von ETFs, die ihre eigene TER übertreffen. So soll z. B. der Xtrackers DAX UCITS ETF 1C eigentlich nur 0,09% pro Jahr kosten, die durchschnittliche jährliche Abweichung vom DAX seit 2008 betrug allerdings 0,31% pro Jahr. Damit war der ETF bis jetzt also deutlich teurer.

ETF-Kosten: TER und Tracking Difference verständlich erklärt (6)

Der Tracking-Differenz ist eine sehr hilfreiche Metrik, die Ihnen helfen kann herauszufinden, ob wie gut ein ETF seinen Referenzindex abbilden kann oder nicht.

Die meisten ETFs verfolgen einen Index wie den FTSE 100 Index. Bei einem FTSE 100 ETF zielt der ETF also darauf ab, die Performance des FTSE 100 so nah wie möglich zu replizieren. Wenn der FTSE 100 über ein Jahr hinweg um zehn Prozent steigt, dann will der ETF so nah wie möglich an einen Anstieg von 10% herankommen.

Wenn der FTSE 100 über ein Jahr hinweg um 10% und der FTSE 100 ETF nur um 9% steigt, dann beträgt die Tracking-Differenz 1%. Um es anders auszudrücken, die Verfolgung von Unterschieden ist die Diskrepanz zwischen ETF-Performance und Index-Performance. Die Tracking-Differenz ist selten Null, der ETF hinkt dem Index normalerweise ein wenig hinterher.

Weitere ETF Kosten für Anleger im Überblick

Handelskosten

Wenn Du einen ETF kaufst oder verkaufst, musst Du eine Handelsgebühr an den Broker zahlen. Der beste Weg, die Handelskosten zu minimieren, ist, so wenig wie möglich zu handeln. Broker wie Trade Republic oder Scalable Capital nehmen nur sehr geringe Gebühren.

Spreads

Im Idealfall sollte die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufspreis für einen ETF so gering wie möglich sein. In der Regel sind die Spreads für größere ETFs tendenziell niedriger als für kleinere ETFs. Die Liquidität beeinflusst auch die Höhe des Spreads. Wenn an den meisten Tagen eine ziemlich große Anzahl von Aktien des ETF gehandelt wird, erleichtert dies Käufern und Verkäufern die Durchsetzung ziemlich großer Trades und der Spread kann sehr eng sein.

Fazit

ETFs mögen deutlich günstiger sein als andere Finanz- und Versicherungsprodukte. Dennoch sollten Anleger sich vorher über die Kosten und Gebühren bei Kauf und Verkauf eines ETFs informieren und was die Nutzung des Depots kostet (z. B. Depotführungsgebühr). Wer beim Depot Geld sparen möchte, kann gerne in unserem Depotvergleich schauen. Wer mit echten ETF-Renditen rechnen möchte, kann unseren Sparplan-Rechner nutzen.

Unser Tipp: Bei Scalable Capital kannst Du rund 2000 ETFs von iShares, Lyxor, Xtrackers, WisdomTree und Amundi von 7:30 bis 23 Uhr für nur 0,99 € handeln und dauerhaft kostenlos besparen. Monatliche Sparraten schon ab 1 €.

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ETF-Kosten: TER und Tracking Difference verständlich erklärt (2024)

FAQs

ETF-Kosten: TER und Tracking Difference verständlich erklärt? ›

Ein ETF mit einer TER von 0,50 % und einer Tracking Difference von 0,15 % hat den Anleger in Wirklichkeit also nur 0,15 %, und damit weniger als die angegebene TER gekostet. Die 0,35 % Differenz wurde vom ETF-Anbieter über verschiedene Optimierungsverfahren verdient und kam der Wertentwicklung des ETFs zugute.

Was ist Tracking Difference bei ETF? ›

Die Tracking-Differenz ist eine Kennzahl, die verrät, wie gut ein ETF einen Index abbildet. Je größer sie ausfällt, desto stärker weicht die ETF-Performance von der Index-Performance ab.

Was sind TER Kosten ETF? ›

Das Wichtigste in Kürze:

Gesamtkostenquote (TER): Die TER stellt die jährlichen laufenden Kosten eines ETFs dar. Anders als der Name suggeriert enthält sie jedoch nicht alle Kosten. Total Cost of Ownership (TCO): Die TCO stellt die Gesamtkosten für den Kauf und den Besitz von ETF‑Anteilen dar.

Was bedeutet laufende Kosten bei einem ETF? ›

Zu den laufenden Kosten eines ETFs gehören Lizenzgebühren, Marketinggebühren und Verwaltungskosten. Der iShares Core MSCI World ETF hat eine TER von 0,2%. Hast du 10.000€ in diesen ETF investiert, beträgt deine jährliche Gesamtkostenquote 20€. Der ETF-Anbieter entnimmt die Gebühren aus dem Fonds.

Was Kosten ETFs an Gebühren? ›

Im Durchschnitt liegen die Kosten eines ETFs zwischen 0,05 und 0,75 % p.a. Da ETFs nicht aktiv verwaltet werden, sind diese deutlich kosteneffizienter als Fonds – Es fallen demnach keine hohen Managementkosten an. Transaktionskosten fallen einmalig beim Kauf bzw. Verkauf der ETFs an.

Wie hoch sollte die Tracking Difference sein? ›

Eine gute Tracking-Difference liegt bei null, da so der Index perfekt abgebildet wird. Ist die TD negativ, dann schlägt der ETF-Anbieter den Index sogar, was für Anleger optimal ist. Folge der Daumenregel: Je niedriger die Tracking-Difference, desto besser ist die Performance des ETF.

Warum sind manche ETFs teurer als andere? ›

Wie die Wertermittlung eines ETF erfolgt

Der ETF von Amundi aus unserem Beispiel erscheint sehr viel „teurer” als das iShares-Produkt. Das liegt in diesem Fall an der Tatsache, dass dieser ETF Dividenden der enthaltenen Aktien reinvestiert und eine andere Variante des Index verfolgt, den „Total Return Index”.

Wie hoch sollte der TER bei ETF sein? ›

Aktive Fonds haben eine höhere TER als ETFs. So liegt sie bei ETFs meist zwischen 0,1 und 0,5 Prozent im Jahr, bei aktiven Fonds hingegen in der Regel deutlich über 1 Prozent.

Welche Kosten sind nicht in TER enthalten? ›

TER umfasst nicht alle Kosten

Die Kennzahl umfasst neben den Verwaltungs- und Marketinggebühren auch die Kosten für den Vertrieb und die Revision des Anlageprodukts. Nicht enthalten sind beispielsweise Transaktionsgebühren innerhalb des ETF. Die TER wird als Prozentsatz des durchschnittlichen Fondsvolumens angegeben.

Wann zahlt man die TER bei ETFs? ›

Die TER wird als Prozentsatz des durchschnittlichen, jährlichen Fondsvolumens angegeben. Wenn ihr beispielsweise 10.000 € bei einem ETF investiert habt, dessen TER bei 0,3 % liegt, beträgt die jährliche Gesamtkostenquote 30 €.

Wie berechnet sich der TER bei ETF? ›

Um die TER als prozentualen Wert zu berechnen, muss man nur zwei Werte ins Verhältnis setzen – die entstehenden Fondskosten innerhalb eines Jahres und das durchschnittliche Fondsvolumen. Teilt man die Kosten durch das Fondsvolumen, kommt man direkt auf die Total Expense Ratio in Prozent.

Wie werden die Kosten beim ETF abgezogen? ›

Die Gebühren werden vom ETF-Anbieter direkt vom Fonds abgezogen. Dein Verrechnungskonto wird mit der TER also nicht belastet, stattdessen sinkt das Fondsvolumen. Man bezahlt die laufenden Kosten also in gewisser Weise mit einer schlechteren Performance des Fonds.

Was ist ein guter TER? ›

Für gewöhnlich bewegt sich die TER bei aktiv gemanagten Aktienfonds im Bereich zwischen 1,2 und 2,6 Prozent. Deutlich geringer ist die Gesamtkostenquote zum Beispiel bei Exchange Traded Funds, den sogenannten ETFs. Dort liegt sie in den meisten Fällen im Bereich zwischen 0,2 und 1,1 Prozent.

Wo finde ich die Tracking Differenz? ›

Die Tracking-Differenz musst du meist selbst berechnet. Die notwendigen Daten zur Wertentwicklung findest du im Factsheet. Der Tracking Error bezeichnet die jährliche Abweichung der Tagesrenditen von ETF und Vergleichsindex. Er zeigt an, wie stark die Tracking-Differenz schwankt.

Wie erkenne ich einen guten ETF? ›

An der Liquidität und dem Fondsvolumen eines ETFs kannst du recht gut erkennen, wie es um die Wirtschaftlichkeit des ETFs steht. Je liquider die im ETF enthaltenen Wertpapiere, desto liquider ist auch der ETF. Bei einem Fondsvolumen von mehr als 100 Mio. Euro gilt die Wirtschaftlichkeit des ETFs als gesichert.

Wie funktioniert thesaurierend? ›

Thesaurierende Fonds schütten Zinserträge und Dividenden nicht an die Anleger:innen aus. Stattdessen legen sie die Gewinne wieder an. Diese Einbehaltung der Erträge wird als thesaurierend bezeichnet und kann für einen Zinseszinseffekt sorgen.

Wie viele verschiedene ETFs sollte man haben? ›

In wie viele ETFs sollte man investieren? Für gewöhnlich sollte in mindestens 2 ETFs investiert werden. Ziel sollte es sein, eine möglichst breite, globale Diversifikation zu erreichen, damit das Risiko des gesamten Portfolios langfristig möglichst gering bleibt.

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