Der Aufbau einer Reitstunde - Wie läuft die 1. Reitstunde ab? - reiten-lernen.org (2024)

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Die erste Reitstunde ist oft ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Daher ist es gut, sich als Anfänger vorher darüber zu informieren. Wie ist der Aufbau der ersten Reitstunde? Wie genau läuft so eine Reitstunde eigentlich ab? Was muss ich beachten? Wie kann ich mich darauf vorbereiten? Reiten ist nicht einfach nur ein Hobby, meistens wird mehr draus. Das Pferd ist schon immer für viele Menschen ein faszinierendes Lebewesen und es macht richtig Spaß, mit dem Pferd eine Einheit zu bilden.

Ein systematischer Stundenaufbau gehört einfach zu einem sinnvollen und nachhaltigen Reittraining dazu und macht es für das Pferd und den Reiter wesentlich angenehmer, sich auf die Reitstunde einzulassen.

Wie beginnt so eine erste Reitstunde? – Der Aufbau

In den meisten Reitschulen beginnen Anfänger an der sogenannten Longe, das heißt, der Reitlehrer steht in der Mitte und das Pferd mit dem Reitschüler läuft in einem Kreis an einer langen Leine um ihn herum. Dabei bestimmt der Reitlehrer wie schnell und in welcher Gangart das Pferd läuft, sodass der Reitschüler sich nur auf seine eigene Balance und seine Bewegungen konzentrieren kann. Beim ersten Aufsteigen hilft der Reitlehrer und erklärt, wie es richtig geht. Dann werden die Steigbügel in der richtigen Länge verschnallt und dem Schüler meist noch eine Möglichkeit zum Festhalten gezeigt – meist ist das ein Riemen, der vorne am Sattel angebracht ist.

Das erste Mal alleine auf dem Pferd

Wenn nach den ersten Reitstunden an der Longe eine gewisse Sattelfestigkeit erlangt wurde, das sogenannte Leichttraben (aufstehen und setzen im Trab) schon als Bewegungsablauf funktioniert und auch der Galopp schon probiert wurde, wird es Zeit ohne Longe auf dem Pferd zu sitzen und alleine zu reiten. Bis zu diesem Punkt hat der Reitlehrer auch schon die Hilfen zum Antraben und Angaloppierern, aber auch schon zum Durchparieren in die nächst niedrigere Gangart und zum Halten erklärt.

Jetzt gilt es diese Dinge in der Reitstunde umzusetzen und zum Beispiel in einer Gruppe – zuerst einmal hinter anderen – mit zu reiten. Hierbei wird der Reitlehrer weiterhin korrigieren und die Hilfen erklären – auch wenn das Pferd in der Regel schon in einem gewissen Maße der Gruppe folgt.

Übung macht den Meister

„Reiten lernt man nur durch Reiten“ ist eine alte Aussage, die viel Wahrheit enthält. Nur durch regelmäßiges Üben kann man die notwendigen Bewegungsabläufe erlernen und gezielt auf das Pferd einwirken. Auch wenn in einer Abteilung, in der man hintereinander herreitet, noch ein Teil der reiterlichen Verantwortung durch die Gruppe abgenommen wird und reiterliche Fehler noch nicht so auffallen, so ist das Ziel das Pferd selbstbestimmt reiten zu können.

Daher wird in der Reitstunde auch immer wieder an Aufgaben gearbeitet, die der Reiter mit seinem Pferd alleine ausführen muss. Bei kleineren Gruppen erfolgt dann auch schnell das durcheinander reiten, wo zu der Anforderung das eigene Pferd zu reiten, noch das Augenmerk auch auf die Mitreiter gelenkt werden muss. Dazu gehört an diesem Punkt auch das Wissen über die sogenannten Bahnfiguren und die daraus resultierenden Regeln für die gemeinsame Nutzung der Reitbahn.

Wichtig – Pausen einhalten

Nicht nur der Mensch, der auf dem Pferd sitzt und das Reiten erlernen möchte, braucht Pausen, vor allem auch das Pferd. Kleine Pausen sollten nicht vergessen werden. Lernerfolge stellen sich am nachhaltigsten und am schnellsten ein, wenn man zwischendurch auch Pausen einlegt. Lieber in kleinen Etappen lernen, als alles auf einmal zu machen. Es macht Sinn, Schrittpausen einzulegen und sich dabei ein paar mal abfragen zu lassen zu der jeweiligen Lektion. Es kann auch eine andere Übung eingeschoben werden, und sich erst danach wieder auf die besagte Lektion zu konzentrieren.

Pausen sollten auf jeden Fall mit bedacht werden, so hat auch das Pferd Abwechslung zwischendurch. Auch die Muskulatur des Pferdes kann so entlastet werden und der vielleicht etwas verlorengegangene Schwung des Pferdes kann wieder hergestellt werden. Auch kurz vor dem Schluss sollte man nichts Neues mehr versuchen. Eine Übung, die bereits bekannt ist und auch geübt ist, ist ein besserer Abschluss für ein Training. So behält auch das Pferd die nötige Motivation und den Spaß daran. Auch eine entspannte Runde im Gelände eignet sich gut, um das Training ausklingen zu lassen.

Man lernt nie aus

Besonders beim Reiten bewahrheitet sich der Satz: Man lernt nie aus. Manche sagen sogar: Reiten kann man nie – immer gibt es noch etwas zu optimieren, den Körper geschmeidiger einzusetzen, die Hilfen besser miteinander zu koordinieren. Hierbei hilft auch eine vielseitige Ausbildung: Geländeritte, kleine Sprünge, Sitzschulung an der Longe – die Möglichkeiten sind vielfältig. Manch einer entdeckt auch eine andere Reitweise für sich – nach einer soliden Basisausbildung ist eigentlich alles möglich.

Auch ein häufiger Pferdewechsel hilft, ein routinierter Reiter zu werden, der sich auf die unterschiedlichen Pferdetypen einstellen kann. Ein guter Reitlehrer wird immer dafür Sorge tragen, dass seine Reitschüler das geeignete Pferd reiten können. Anfangs das brave Schulpferd, das auch Reiterfehler großzügig verzeiht, später das besser ausgebildete Pferd, das eine gute Hilfengebung erwartet.

Reitstunden machen Spaß

Reiten ist für die meisten keine Funsportart für eine kurze Saison, sondern oftmals ein lebenslanges Hobby, das man auch in höherem Alter noch ausüben kann. Auch ist es möglich, reiten noch in späteren Jahren zu lernen, allerdings sollte man ein Mindestmaß an körperlicher Fitness und Beweglichkeit mitbringen. Denn reiten ist nun einmal mehr, als sich nur vom Pferd tragen zu lassen. Die Beziehung, die man als Reiter zum Pferd aufbauen kann, ist oft ganz besonders. Die Verbindung zwischen Mensch und Tier kann einem jahrelang begleiten.

Die Vorteile des Reitens

Das Erlernen des Reitens bringt außerdem viele Vorteile mit sich. Reiten stärkt den gesamten Körper und verbessert die Körperhaltung. Die Rumpfmuskulatur wird gestärkt und das Becken und die Beine. Reiten bietet einen die Möglichkeit draußen in der Natur zu sein, denn mit Pferden kann man zu jeder Jahreszeit etwas unternehmen. So lernt man auch selbst mit den Wetterbedingungen umzugehen und profitiert natürlich auch von der frischen Luft.

Der eigene Körper wird dadurch gut abgehärtet und der Gesundheit kommt das natürlich zu Gute. Wenn wir mit Pferden interagieren, lernen wir ganz neue Kommunikationsmöglichkeiten. Auch neue Fähigkeiten, kann man durch das Reiten erlernen. Die koordinativen Anforderungen, Balance, Rhythmus und der Einsatz von Muskeln, fordert das Gehirn ebenfalls. Durch das Reiten wird man immer wieder motiviert, seine Fähigkeiten zu verbessern.

Auch im Kampf gegen Stress ist das Reiten die beste Waffe. Beim Reiten kann man alles vergessen, bestens abschalten und einfach alles loslassend as einem belastet. Reiten wird ja auch nicht umsonst als Therapie angeboten. Es hat einfach auch eine therapeutische Wirkung und hilft unheimlich beim Stressabbau.

Das Reiten ist eine gute Möglichkeit dazu, immer wieder was Neues zu erlernen und hilft auch bei der persönlichen Weiterentwicklung. Selbstbewusstsein und auch Selbstkontrolle kann dadurch erlernt werden. Die Vorteile, die man durch das Reiten bekommt, sind einfach klasse.

Reiten lernen lohnt sich

Angebote für Reitunterricht gibt es häufiger für Kinder, als für erwachsene Reitanfänger, allerdings haben immer mehr Reitschulen auch diesen Bedarf erkannt, sodass sich hier auch eine Suche lohnt. Jeder kann also noch reiten lernen! Denn wer einmal damit anfängt, der hört auch meistens nicht mehr damit auf.

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FAQs

Was passiert in der ersten Reitstunde? ›

Die ersten Reitstunden sind meist Longenstunden. Dabei geht das Pferd an der Longe (langen Leine) auf dem Zirkel (großer Kreis) um den Reitlehrer im Schritt (langsamste Gangart) herum. So kann dieser das Pferd jederzeit kontrollieren, während Du Dich ganz auf Dich und das Pferd konzentrieren kannst.

Was braucht man alles für eine Reitstunde? ›

Ausrüstung des Reiters
  • Reithelm. Die geforderte Sicherheit bietet ein Helm, der der gültigen Europäischen Norm „EN 1384“ entspricht. ...
  • Reithose. Eine Reithose liegt eng an und wirft keine Falten. ...
  • Reitstiefel/Stiefeletten. Festes Schuhwerk ist zum Reiten unerlässlich. ...
  • Reithandschuhe. ...
  • Schutzweste.

Was ist das Wichtigste beim Reiten? ›

Um ein guter Reiter zu werden, ist es hilfreich, körperlich fit zu sein: Vor allem Koordinationsfähigkeit, Balance, Beweglichkeit und eine gewisse Grundausdauer sind wichtig fürs Reiten. Regelmäßiger Ausdauersport sowie Dehn- und Kräftigungsübungen können beim Reiten lernen helfen.

Wie lange dauert eine Reitstunde? ›

Wie lange dauert eine Reitstunde? Am Anfang, wenn Du noch Longenunterricht hast, dauert eine "Stunde" ca. 15-20 Minuten. Mit steigender Kondition und im Gruppenunterricht dauern die Stunden 45-60 Minuten.

Wie viele Reitstunden braucht man um Reiten zu können? ›

In der Regel braucht ein Anfänger zwei bis zehn Reitstunden, bis er das nötige Gleichgewichtsgefühl hat. Ein Reiturlaub ist ideal, um schnell Routine im Umgang mit dem Pferd zu bekommen. Ansonsten sollten Sie, wenn möglich, gleich zwei- bis dreimal pro Woche Reitunterricht nehmen.

Wie viel bezahlt man für eine Reitstunde? ›

Die Reitschulen und Höfe bieten meist einstündige Kurse an, die ab circa 20 Euro gebucht werden können. Reiten lernen kann monatlich also einiges kosten: Bei zwei Reitstunden pro Woche können somit monatlich etwa 160 Euro anfallen.

Für was braucht man Reitsocken? ›

Sie reichen am Bein soweit hoch wie auch die Reitstiefel. Das sorgt für einen höheren Tragekomfort und verhindert ein Scheuern der Haut am Inneren des Reitstiefels. Reitsocken sind von der Größe ideal für Stiefeletten.

Wie oft sollte man Reitunterricht nehmen? ›

Mindestens einmal die Woche. Aber: Je häufiger in der Woche geritten wird, umso besser.

Wie kann ich besser Reiten lernen? ›

Beim Reiten lernen ist vor allem eins wichtig: Kontinuität und Wiederholungen. Reiten ist ein koordinativ sehr anspruchsvoller Sport und benötigt Übung. Es empfiehlt sich also mindestens 1 mal pro Woche regelmäßig Reitunterricht zu nehmen. Wenn du zusätzlich noch zuhause “trocken” ohne Pferd übst, umso besser.

Wie verändert Reiten den Körper? ›

Reiten aktiviert den ganzen Körper: Schultern, Oberschenkel, Bauch, Gesäß, Rücken.... Alle Muskeln werden gleichermaßen beansprucht und belastet. Muskeln werden aufgebaut, gedehnt und gekräftigt. Gleichzeitig wird auch der Muskeltonus erhalten.

Wie wirkt sich Reiten auf die Figur aus? ›

Durchschnittlich verbrennt man beim Reiten pro Stunde um die 400 Kalorien, je nachdem, ob man im Trab oder Galopp reitet. Beim Springen sogar mehr. Dabei werden besonders die Muskeln am Bauch, Rücken, Gesäß und Oberschenkel beansprucht und auch Arme und Waden haben zu arbeiten.

Wie gut ist Reiten für den Körper? ›

Aufzusteigen lohnt sich aber auch aus ganz anderen Gründen: Es stärkt die Bauch- und Rückenmuskulatur, hilft, Koordination, Balance und Kondition zu entwickeln und lässt den Stress in Windeseile davon galoppieren… Reiten ist gesund!

Was macht einen guten Reitlehrer aus? ›

Der Reitlehrer muss fachlich kompetent und in der Lage dazu sein, dir alle Zusammenhänge und Hilfen einfach und verständlich zu erklären. Er muss sich in dich und die Seelenlage deines Pferdes einfühlen können und ein individuell auf euch zugeschnittenes Programm mit euch erarbeiten können.

Wie lange sollte man am Tag Reiten? ›

“ Der Pferdebesitzer kann den täglichen Bewegungsbedarf eines Pferdes in Kombination decken, sagt Dr. Müller. Sprich: Eine Stunde reiten und eine Stunde Zeit im Auslauf oder auf der Weide, bei kürzerem Training entsprechend länger. Das ist das absolute Minimum.

Kann man als Erwachsener noch Reiten lernen? ›

Spät- und Wiedereinsteiger. Reiten ist eine Lifetime Sportart. Manche Teilnehmer an Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften sind älter als 60 Jahre – das gibt es in keiner anderen Sportart. Und tatsächlich ist es auch nie zu spät, mit dem Reiten anzufangen.

Wie fängt man mit dem Reiten an? ›

Die 6 ultimativen Tipps für den Einstieg ins Reiten Lernen
  1. Suche dir eine gute und entspannte Reitschule mit Pferde in einer Bewegungs-Haltung – von Offenstall über Aktivstall bis Paddocktrail oder Koppelhaltung. ...
  2. Nimm Einzelunterricht am Anfang, um in aller Ruhe und deinem Tempo gut reinzukommen in die Thematik.
Feb 6, 2019

Wie schwer ist es Reiten zu lernen? ›

Reiten lernt man nie, sagen Fachleute. Denn der Sport ist komplex, hinzu kommen die unterschiedlichen Reaktionsmöglichkeiten der Pferde. Wer sich damit zufrieden gibt, ein Pferd in allen Gangarten alleine reiten zu können, braucht trotzdem einen langen Atem.

Wann junge Pferde das erste Mal frei Reiten? ›

Generell werden Pferde im Alter von drei Jahren angeritten. Ob dies einige Monate früher oder später geschieht ist individuell von der Entwicklung des Pferdes abhängig. Wich- tiger noch als das Alter des Pferdes ist das richtige und schonende Anreiten.

Wann sollte man mit dem Reiten anfangen? ›

Frühes Schulkindalter - ca. 7 bis 10 Jahre. Die körperlichen und geistigen Voraussetzungen für den Einstieg in den Reitsport sind in diesem Alter sehr gut. Auch jetzt beginnt das Reiten lernen meistens am geführten Pferd, bevor an die Longe und später in den Gruppenunterricht gewechselt wird.

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Author: Eusebia Nader

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