Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (engl. cashflow from financing activities / financing cashflow) ist ein Werkzeug der Unternehmensanalyse. Die häufig auch mit CFF (vom englischen abgeleitet) abgekürzte Kennzahl legt offen, wie sich ein Unternehmen finanziert und dient als Indikator für die finanzielle Gesundheit.
Die Berechnung des CFF zeigt, welche Geldmittel ein Betrieb in einer Berichtsperiode erhielt oder welche abgeflossen sind. Ein positiver Cashflow aus Finanzierung kann eine Kapitalaufnahme sein, ein negativer eine Kredittilgung.
Das Wichtigste zum Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (CFF)
- Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit hilft dabei, den finanziellen Zustand eines Unternehmens einzuschätzen.
- Er ist integrierter Bestandteil der Kapitalflussrechnung.
- Der CFF berechnet sich aus den Zu- und Abflüssen von Eigen- und Fremdkapital im Berichtszeitraum.
- Es fallen demnach alle Vorgänge unter den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit, die die Eigenkapital- und Fremdkapitalstruktur eines Unternehmens beeinflussen
- Eine Berichterstattung über den Financing Cashflow ist nicht für alle Unternehmen Pflicht.
- Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit weist keine Fälligkeiten von Fremdkapital aus.
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (Definition)
Eine eindeutige Definition zur Kapitalflussrechnung und zum Cashflow aus Finanzierungstätigkeit gibt es nicht. Das HGB enthält keine genaueren Vorgaben zum Inhalt oder zum Aufbau der Cashflow-Rechnung.
Hingegen regelt der Deutsche Rechnungslegungs-Standard (DRS) Nr. 21 die Mindestanforderungen und empfiehlt diese auch für die freiwillige Kapitalflussrechnung. Dabei entspricht der dargestellte Zeitraum immer dem der Gewinn-und-Verlust-Rechnung. Für Mutterunternehmen mit Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen (DRS 21.5) gilt jedoch das „Statement of Cashflows“ nach IAS 7.
Der CFF betrifft also alle Zahlungsströme zwischen Kapitalgebern und Unternehmen. Dies können Anteilseigner oder Fremdkapitalgeber sein. Demnach fallen alle Vorgänge unter den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit, die die Eigenkapital- und Fremdkapitalstruktur eines Unternehmens bestimmen.
Cashflow und Financing Cashflow – nur Kennzahl oder Vorschrift?
Der CFF ist Bestandteil des Cashflows Statements, der Kapitalflussrechnung. Diese ergänzt die Bilanz und die Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV). All diese Rechnungslegungen verschaffen Investoren einen Einblick in die finanzielle Lage eines Unternehmens.
Fast alle Kaufleute und Betriebe unterliegen Bilanzierungspflicht. Zu ihrem Jahresabschluss gehört die GuV als Teil der Bilanz. Für Freiberufler reicht meist eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung fürs Finanzamt.
Die Kapitalflussrechnung nimmt eine Sonderstellung ein. In der internationalen Rechnungslegung nach dem International Financial Reporting Standards (IFRS) oder dem Generaly Accepted Accounting Principles (US-GAAP) ist die Cashflow-Rechnung Pflichtbestandteil der Jahresrechnung.
Nach deutschem Handelsrecht (HGB) gilt sie nur für Konzernabschlüsse und für kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften ohne Konzernabschluss. Allerdings ist eine freiwillige Erstellung inzwischen Usus bei mittleren und großen Kapitalgesellschaften, ebenso vermehrt auch bei nicht kapitalmarktorientierten Unternehmen.
Was ist der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?
Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist fester Bestandteil des Cashflow-Statements. Wird eine Kapitalflussrechnung erstellt, enthält sie automatisch auch die Zahlungsströme aus der Finanzierungstätigkeit des Unternehmens.
Die Bilanz gibt Einblick in die Vermögenslage, die Gewinn-und-Verlust-Rechnung in die Ertragslage des Unternehmens. Die Kapitalflussrechnung ergänzt diese beiden betriebswirtschaftlichen Instrumente und liefert Informationen zur finanziellen Entwicklung des Betriebs. Das Cashflow-Statement zeigt die Zahlungsströme einer bestimmten Abrechnungsperiode auf, unterteilt nach:
- operativem Cashflow
- Cashflow aus Investitionstätigkeit
- Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Die Summe der drei Cashflow-Kategorien ergibt den gesamten Zahlungsfluss eines Unternehmens. Dies kann ein Jahresüberschuss oder ein Jahresfehlbetrag sein. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit wird zusammen mit den beiden Cashflow-Bestandteilen aus dem operativen Geschäft und der Investitionstätigkeit in den Geschäfts- und Quartalsberichten der Unternehmen publiziert.
Die Kapitalflussrechnung weist die Änderung der Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens über einen gewissen Zeitraum aus, während Liquiditätskennzahlen nur zu einem bestimmten Stichtag gelten. Daher gibt der Cashflow mit seinen drei Bestandteilen Auskunft darüber, ob das Unternehmen solvent genug ist, um seine Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen oder ob es Gefahr läuft, in die Insolvenz zu rutschen. Sie zeigt auch auf, ob der Betrieb über genügend Eigenmittel für notwendige Investitionen verfügt, oder ob er Kredite benötigt.
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Welche Arten von Finanzierungstätigkeiten gibt es?
Die DRS Nr. 21 definiert die Finanzierungstätigkeit als „alle Aktivitäten, die sich auf die Höhe und/oder die Zusammensetzung der Eigenkapitalposten und/oder Finanzschulden auswirken, einschließlich der Vergütungen für die Kapitalüberlassung.“
Zu den Zahlungsflüssen der Finanzierungstätigkeit zählen alle Transaktionen, die das Eigenkapital eines Unternehmens erhöhen oder senken, aber auch alle Geschäftsvorgänge zur Beschaffung oder Rückzahlung von Fremdkapital. Nachfolgende Geldgeschäfte tauchen regelmäßig im Cashflow aus Finanzierungstätigkeit auf:
- Ausgabe und Rückkauf von Aktien
- Ausgabe und Rückzahlung von Anleihen
- Zahlungen von Dividenden
- Aufnahme und Tilgung von Krediten
Formel: Cashflow aus Finanzierungstätigkeit berechnen
Für die Berechnung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit liefert der Deutsche Rechnungslegungs Standard (DRS) Nr. 21 die Vorgaben für die Mindestgliederung. Die addierten oder subtrahierten Posten ergeben den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit:
Formel Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von Gesellschaftern des Mutterunternehmens |
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen von anderen Gesellschaftern |
– Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an Gesellschafter des Mutterunternehmens |
– Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen an andere Gesellschafter |
+ Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von (Finanz-)Krediten |
– Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten |
+ Einzahlungen aus erhaltenen Zuschüssen/Zuwendungen |
+ Einzahlungen aus außerordentlichen Posten |
– Auszahlungen aus außerordentlichen Posten |
– Gezahlte Zinsen |
– Gezahlte Dividenden an Gesellschafter des Mutterunternehmens |
– Gezahlte Dividenden an andere Gesellschafter |
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit |
Unterschiede der Berechnung nach DRS Nr. 21 und IAS 7
Unternehmen, die einen IFRS-konformen Jahresabschluss erstellen, müssen die Kapitalflussrechnung gemäß dem International Accounting Standard 7 (IAS 7.1) beibringen. Das Mindestgliederungsschema nach DRS 21 steht im Wesentlichen im Einklang mit dem IAS 7. Die Vorgaben der DRS sind zwar deutlich enger, widersprechen aber nicht den IAS-7-Regeln.
Einen Unterschied bildet die Zuordnung von erhaltenen und gezahlten Zinsen und Dividenden zur Investitions- oder Finanzierungstätigkeit. Sie sind in beiden Standards zwar getrennt nach Zinsen und Dividenden aufzuführen.
Nach IAS 7 können Unternehmen jedoch wählen, welchem Tätigkeitsfeld sie diese zuordnen. Nach DRS 21 werden erhaltene Zinsen und Dividenden dem Cashflow aus Investitionstätigkeit (DRS 21.44) und gezahlte Zinsen und Dividenden dem Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (DRS 21.48) zugeordnet. Beim Rechungslegungs-Standard IAS 7 zählen ferner Leasingraten zu den Finanzierungsaktivitäten.
Den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit berechnen
Die Berechnung des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit ergibt sich aus der Mindestgliederung des DRS-21-Schemas. Für die Berechnung des Cashflows aus den beiden anderen Komponenten – Operating Cashflow und Investing Cashflow – stehen zwei Methoden zur Verfügung. Die Zahlungsströme lassen sich mit der direkten oder der indirekten Methode erstellen. Für den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gibt es nur die direkte Methode.
Zugriff auf die dafür erforderlichen Daten besitzt zunächst nur das Unternehmen selbst. Die Positionen einer Veränderungsbilanz erlauben jedoch auch Investoren, eine externe Bewertung durchzuführen.
Die Cashflow-Rechnung listet die Zahlungsflüsse lediglich auf und die Summe der Abzüge oder Zuschläge ergibt unterm Strich den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit. Reduziert auf ein einfaches Schema, bedeutet dies:
Schematische Berechnung des Financing Cashflow | |
---|---|
Ausgabe von Aktien | |
+ | Ausgabe von Anleihen |
+ | Aufnahme von Darlehen |
– | Aktienrückkäufe |
– | Dividenden |
– | Rückzahlung von Anleihen |
– | Rückzahlung von Darlehen |
Beispiel zum Financing Cashflow
Unternehmen weisen den Cashflow aus Finanzierungstätigkeiten in ihren jährlichen Berichten an die Aktionäre aus. Für das Geschäftsjahr 2021 ergab der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit eines US-amerikanischen Konzerns einen Netto-Cashflow von 16,12 Mrd. USD. Die Positionen aus der Finanzierungstätigkeit für das Jahr 2021 sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit: | (in Mrd. USD) |
Gezahlte Bardividenden | -6,12 |
Rückkauf von Stamm- & Vorzugsaktien Stk. | -2,63 |
Emission/Tilgung von Schulden, netto | -5,71 |
– Veränderung der kurzfristigen Verschuldung | -0,324 |
– Verminderung langfristiger Schulden | -5,38 |
Sonstige Finanzierungstätigkeiten | -1,67 |
Netto-Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit | -16,12 |
Es ist ersichtlich, dass der größte Teil der Mittelabflüsse des Konzerns auf den Kauf von Unternehmensaktien für 2,63 Mrd. USD, Dividendenzahlungen für 6,12 Mrd. USD und die Tilgung langfristiger Verbindlichkeiten in Höhe von 5,38 Mrd. USD zurückzuführen ist.
Obwohl der Netto-Cashflow für den Zeitraum insgesamt negativ ausfällt, würden Anleger und der Markt die Transaktionen positiv betrachten.
Unterschiede zu anderen Cashflows
Die drei Cashflow-Kategorien der Kapitalflussrechnung besitzen eine unterschiedliche Aussagekraft. Bereits die Berechnungen des operativen Cashflows und des Cashflows aus Investitionstätigkeit weichen in ihren Methoden möglicherweise vom Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ab. Während sich letzterer nur nach der direkten Methode ermittelt lässt, lassen sich die beiden anderen Cashflows auch indirekt ermitteln. Bei der indirekten Methode stammen die Zahlen aus der Bilanz.
Vergleich zum operativen Cashflow
Der operative Cashflow zeigt, ob ein Unternehmen sich selbst finanzieren kann. Die Rechnung enthält alle zahlungswirksamen Posten der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Üblicherweise erstellen Unternehmen ihn nach der indirekten Methode mit den Zahlen, die aus dem Jahresabschluss stammen. Beide Methoden führen jedoch zum selben Ziel.
Mehr über den operativen Cashflow erfahren.
Der operative Cashflow betrachtet die Ertragskraft aus den normalen Geschäftsvorgängen. Die Produktion, der Vertrieb und die Dienstleistungen stehen im Mittelpunkt.
Ein positives Ergebnis aus dem operativen Cashflow zeigt, dass der Betrieb gut gewirtschaftet hat. Das Unternehmen erwirtschaftete im Berichtszeitraum genügend liquide Mittel, um bestehende Darlehen zu bedienen und Investitionen zu tätigen. Steigt der Cashflow über mehrere Berichtsperioden, ist dies ein Indikator, dass das Unternehmen entweder seine Kosten senken konnte oder am Markt bessere Preise für seine Produkte erzielte.
Vergleich zum Cashflow aus Investitionstätigkeit
Der Investitions-Cashflow legt die getätigten Investitionen und den Kauf von Vermögensgegenständen offen. Fiel der Cashflow aus dem Alltagsgeschäft positiv aus, besitzt das Unternehmen finanzielle Mittel, um Investitionen zu tätigen.
Bei der Veräußerung von Anlagen fließt Kapital zu, ein Kauf von Anlagen oder eine Investitionstätigkeit bedingt einen Kapitalabfluss.
Mehr zum Cashflow aus Investitionstätigkeit erfahren.
Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Interpretation
Der Finanzierung-Cashflow ermöglicht es, gewisse Rückschlüsse auf die finanzielle Situation eines Unternehmens zu ziehen. So kann er Auskunft über das finanzielle Wohlergehen eines Unternehmens liefern. Ebenso hilft die Kennzahl dabei, das Management und die Kapitalstruktur eines Betriebs zu beurteilen.
Diese Analyse ist besonders über einen längeren Zeitraum sinnvoll. Die Aufnahme eines Kredites kann etwa die Kapitalflussrechnung verzerren. Sie führt im Berichtsjahr zu einem positiven Cashflow, während die Rückzahlungen in den folgenden Jahren regelmäßig zu einem negativen Cashflow führen. Die alleinige Betrachtung im Jahr der Darlehensaufnahme kann einem Investor ein falsches Bild vermitteln.
Weiterhin lässt sich der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit nicht isoliert betrachten, sondern immer nur in Verbindung mit dem Operating und Investing Cashflow. Der CFF stellt gewissermaßen einen Ausgleichsposten zu diesen beiden Cashflow-Kategorien der Kapitalflussrechnung dar. Eine Investition kann mit einer Kreditaufnahme zusammenhängen oder eine Dividendenausschüttung aus operativen Überschüssen stammen. Auch der Verkauf von Unternehmensteilen beeinflusst den Finanzierungs-Cashflow. Der Blick auf alle drei Bestandteile der Kapitalflussrechnung bringt Licht ins Dunkel.
Bei der Interpretation des Cashflows aus Finanzierungstätigkeit sollte auch das Alter eines Unternehmens berücksichtigen. Denn ein Start-up-Unternehmen ist anders zu bewerten, als ein alteingesessener Betrieb. Die Kapitaldecke eines jungen Unternehmens mag noch dünn sein, aber dafür verspricht ein innovatives Unternehmen Wachstum.
Was bedeutet ein positiver Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?
Fließen einem Betrieb im Betrachtungszeitraum mehr Mittel zu als abfließen, dann fällt der Financing Cashflow positiv aus. Das Unternehmen hat also Eigen- oder Fremdkapital aufgenommen. Die Firma besitzt damit mehr Geldmittel, die sie zur Zahlung von Mitarbeitern, zur Schuldentilgung oder zum Kauf von Produktionsmittel nutzen kann.
Die Gründe für die Kapitalaufnahme können vielfältig sein und ein Investor sollte weitere Informationen hinzuziehen, um diesen Fakt beurteilen zu können. Der Grund für eine Kapitalaufstockung kann eine bevorstehende Übernahme eines Mitbewerbers am Markt sein oder eine geplante Kapazitätserweiterung. In diesem Fall kann ein Anleger auf einen höheren Marktwert des Unternehmens spekulieren.
Dient das Kapital allerdings dazu, notwendige Ersatzinvestitionen oder Umschuldung zu tätigen, geht es um Substanzerhaltung und nicht um Wachstum. Dann fällt das Urteil neutral bis negativ aus.
Negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Ein negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit kann unterschiedliche Gründe haben. Beispielsweise hat die Firma Darlehen getilgt, Dividenden ausgeschüttet oder Aktien zurückgekauft. Hier gilt es zu klären, ob diese Tätigkeiten eine optimale Kapitalnutzung nahelegen.
Handelt es sich um Dividendenausschüttungen oder Aktienrückkäufe, weist das eventuell darauf hin, dass das Unternehmen stagniert und keine Investitionsmöglichkeit mit einer höheren Rendite sieht und deshalb die Barmittel ausschüttet. Auf jeden Fall sollten Investoren darauf achten, dass die Ausschüttung von Dividenden oder Aktienrückkäufe aus vorhandenen freien Finanzmitteln erfolgten, denn ansonsten hat das Unternehmen das Geld verbraten. Dies hat zur Folge, dass der Unternehmenswert sinkt.
Aber ein negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit muss nicht unbedingt negativ behaftet sein. Falls das Tagesgeschäft und der Investitions-Cashflow ausreichend Finanzmittel erwirtschaftet haben, um eine Ausschüttung oder Schuldentilgung zu rechtfertigen, lässt sich dies positiv bewerten, insbesondere, wenn das Unternehmen in der Vergangenheit ähnlich agierte.
Financing Cashflow – Vor- und Nachteile
Aus dem Financing Cashflow lassen sich unterschiedliche Erkenntnisse gewinnen. Damit liefert er verschiedenen Interessengruppen Vorteile. Anleger erhalten Informationen zur monetären Stabilität eines Unternehmens, zur Kapitalstruktur, aber auch zum Shareholder-Value.
Dem Management hingegen dient der Financing Cashflow zur Analyse des geschäftlichen Erfolges und zur Entwicklung der Unternehmensstrategie. Kunden und Lieferanten sehen die wirtschaftliche Lage der Firma und Banken erhalten Informationen zum Rückzahlungsverhalten bei Kreditvergaben. Und nicht zuletzt können Arbeitnehmer ansatzweise die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes damit abschätzen.
Der Financing Cashflow liefert Investoren zwar wertvolle Informationen, aber es gibt auch Nachteile. Die Berechnung zeigt etwa nicht, zu welchen Konditionen eine Fremdkapitalaufnahme erfolgte. Für eine Bewertung ist jedoch die Laufzeit und eine Information zum Zinssatz erforderlich. Ein Darlehen mit variablem Zins und kurzer Laufzeit ist wesentlich riskanter als ein langfristiger Kredit mit festem Zinssatz.
Auch bei Emission von Aktien oder Anleihen fehlen Informationen zu den Konditionen. Aufschluss gibt zwar der Geschäftsbericht, dieser gehört jedoch nicht zum Financing Cashflow.
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Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum FCC
Was bedeutet ein negativer Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?
Ein negativer Financing Cashflow ist auf Dividendenzahlungen oder Darlehenstilgung ohne neue Kreditaufnahme zurückzuführen. Der operative Cashflow muss dafür genügend Mittel erwirtschaften.
Wie berechnet man den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit?
Dieser berechnet sich nach der direkten Methode gemäß folgender Formel: Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen – Auszahlungen an Eigentümer und Gesellschafter + Einzahlungen aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten – Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten = Cashflow aus Finanzierungstätigkeit
Was ist der operative Cashflow?
Der operative Cashflow ergibt sich aus allen zahlungswirksamen Geschäftsvorfällen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Er dient als Indikator für die Innenfinanzierungsfähigkeit eines Unternehmens. Fällt er negativ aus, deutet dies auf eine Geldverbrennung hin. Hält dieser Zustand länger an, droht eventuell eine Insolvenz.
Was ist der Cashflow aus Investitionstätigkeit?
Der Cashflow aus Investitionstätigkeit zeigt die investitionsbedingten Ein- und Auszahlungen eines Unternehmens auf. Bei einer positiven Differenz bringen die Investitionstätigkeiten Rückflüsse ins Unternehmen.