6 Nachteile einer Immobilie als Investition gegenüber Aktien und ETFs – Der Finanzfisch (2024)

Nachdem du nun sechs Vorteile kennst, nenne ich dir heute sechs Nachteile von Immobilien-Investments im Vergleich zu Aktien und ETFs.

Immobilien-Nachteile in Kurzform

  1. Kosten&Preis
  2. Klumpenrisiko
  3. Hebel durch Kreditfinanzierung
  4. viel Wissen erforderlich
  5. Verwaltungsaufwand
  6. Liquidität

1. Immobilien sind teuer.

Während man in Aktien und ETFs im Prinzip bereits ab 25€ investieren kann, sieht dies bei einer eigenen Immobilie ganz anders aus.

Egal ob Eigentumswohnung oder Mehrfamilienhaus. Wir bewegen uns direkt im fünf- bis sechsstelligen Bereich. Auch bei der Kreditfinanzierung ist der Eigenanteil nicht unerheblich und muss erstmal aufgebracht werden.

Hinzu kommen bei Immobilien die Kaufnebenkosten, die etwa 10% des Kaufpreises ausmachen. Vergleicht man das mit 1,75% Ausgabeaufschlag für Aktien und ETFs bei der INGDiba oder 0% bei anderen Banken und bestimmten Aktionen, ist das im Prinzip ein furchtbar schlechter Deal.

2. Das Klumpenrisiko

Du weißt ja bereits, dass man seine Investments streuen sollte, um das Risiko eines Totalausfalls zu reduzieren. Diversifikation ist hier das Zauberwort.

Wenn du in ETFs investierst, diversifizierst du automatisch. Dank Nachteil 1 ist das aber nicht so ohne weiteres mit Immobilien machbar. Dafür benötigst du dann echt eine ganze Menge Eigenkapital.

Angenommen, je Immobilie benötigst du 50.000€ Eigenkapital. Dann könntest du dieses Geld auch bei Kosten von etwa 1% in 50 Aktien investieren. Wo ist das Risiko wohl besser verteilt?

3. Hebel durch Kreditfinanzierung

Hey! War das nicht ein Vorteil? Ja auch.

Ein Hebel kann immer in beide Richtungen wirken. Wenn alles gut läuft, die Immobilie gut ist und deine Mieter brav zahlen, profitierst du extrem vom Kredithebel.

Wenn sich die tolle Immobilie aber als Bruchbude herausstellt und die Mieter ausfallen, hast du den Kredit dennoch an der Backe und musst ihn nun selber abbezahlen. Zusätzlich zu deiner eigenen Miete natürlich.

Es kann aber auch noch schlimmer kommen. Möglicherweise musst du noch Geld nachschießen, um die Immobilie in Stand setzen zu lassen.

Selbst wenn du dir vornimmst nur 50.000€ Eigenkapital zu investieren, kann es aus diesen Gründen dazu kommen, dass du noch weiteres Kapital in die Immobilie investieren musst.

Bei Aktien und ETFs kann dir das nicht passieren.

4. Du brauchst sehr viel Wissen.

Wenn man bei ETFs ein paar einfache Grundregeln beachtet, kann man im Prinzip nicht mehr viel falsch machen.

Immobilien hingegen sind extrem heterogen und ihr Wert, ihr Preis und ihre Entwicklung hängen von sehr vielen Faktoren ab, die du zum Teil nicht genau berechnen oder vorhersagen kannst.

Zum Einen geht es dabei um die Immobilie an sich. Ist sie solide? Welche Instandhaltungskosten kommen auf dich zu? Welche sonstigen Kosten entstehen bei Immobilien (Steuern, Gebühren, Abgaben)? Was kann mansteuerlich absetzen? …

Zum Anderen geht es aber auch um die Lage. Innerhalb von 20 bis 30 Jahren kann viel passieren. Eine Autobahn direkt neben deiner Immobilie, die Schließung eines großen Arbeitgebers in der Region. …

All diese Faktoren musst du bei der Kaufentscheidung für eine Immobilie kennen oder abschätzen können. Da keine Immobilie der anderen gleicht, ist es nicht einfach, zu entscheiden, welche von zwei Immobilien die bessere ist.

5. Der Verwaltungsaufwand ist hoch.

Bei ETFs geht das so: Informieren, monatlichen Sparplan einrichten, fertig.

Bei Immobilien fallen regelmäßig Reparaturen an, Mieter wechseln, fallen aus oder es gibt sonstige Probleme, um die du als Eigentümer dich kümmern musst.

Damit fließt eine nicht unerhebliche Menge an Zeit in die Immobilie. Oder du beschäftigst einen Hausverwalter. Dann tauscht du Zeit gegen Geld und vertraust darauf, dass der Verwalter in deinem Interesse handelt.

Hier musst du wieder genau wissen, was du tust. Sonst kannst du Pech haben und der Verwalter kassiert Provision von Handwerken und wird mit Sicherheit nicht die günstigste Option wählen.

6. Die Liquidität ist Gering.

Ich habe dieses Argument bereits bei den Nachteilen eines Eigenheims angeführt.

Während du Aktien und ETFs kurzfristig und auch nur teilweise in Geld umwandeln kannst, ist dies bei Immobilien mit erheblichen Aufwänden und Hürden verbunden.

Zum Einen heißt es bei Immobilien: Ganz oder garnicht! Es wird relativ kompliziert, wenn du nur eine Wohnung in deinem Haus oder gar nur ein Fenster verkaufen möchtest.

Zum Anderen ist es Aufgrund der Heterogenität von Immobilien sehr schwer, den richtigen Käufer zu finden, der auch bereit ist, einen vernünftigen Preis zu zahlen. Auf Grund der hom*ogenität von Aktien- und ETF-Anteilen ist es hier sehr einfach. Anteile werden täglich millionenfach gehandelt. Da findet sich fast immer ein Käufer.

Kennst du weitere Nachteile der Immobilie als Investment?

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Tobias

Tobias, 30, ist Finanzblogger, Softwareentwickler, digitaler Nomade, Unternehmer und Winterflüchtling. Auf seinem Blog schreibt er über seine persönliche Entwicklung, seine Reisen sowie den Bezug zu den Finanzen.Damit inspiriert er jeden Monat zehntausende Leser und Leserinnen und vermittelt ihnen die notwendigen Grundlagen, um ihre Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen.

6 Nachteile einer Immobilie als Investition gegenüber Aktien und ETFs – Der Finanzfisch (2024)

FAQs

Warum Aktien als Anlageform besser als Immobilien sind? ›

Kleine Beträge und hohe Liquidität

Ein Vorteil der Aktienanlagen ist die absolute Liquidität. Die Aktien purzeln und klettern, aber jeden Tag können sie an der Börse wieder zu Geld gemacht werden. Mit dem Abstoßen einer Immobilien-Anlage muß man sich schon länger gedulden.

Was spricht gegen ETF? ›

Was sind die Nachteile von ETFs? ETF-Anleger haben kein Stimmrecht auf Hauptversammlungen von Unternehmen. Bei Swap-ETFs kann der Tauschpartner pleitegehen. ETFs sind liquide und verleiten damit unter Umständen zum Zocken oder zu Panikverkäufen.

Warum lohnt es sich in Immobilien zu investieren? ›

Darum sollte man in Immobilien investieren:

Physisch-greifbares Investment mit konkretem Wert. Hohe Wertbeständigkeit und Wertsteigerung. Immobilienrendite durchschnittlich höher im Vergleich zu klassischen Anlageformen wie Sparbuch oder Tagesgeld. Inflationssichere Geldanlage.

Was sind Immobilien ETFs? ›

Immobilien-ETFs sind ETFs (Exchange Traded Funds), die Aktien von Unternehmen aus der Immobilienbranche enthalten. Sie werden auch Real Estate ETFs genannt. ETFs sind passiv verwaltete Fonds, die einen Börsenindex – zum Beispiel den DAX – nachbilden.

Sind Immobilien sicherer als Aktien? ›

Im Vergleich zu Aktien gelten Immobilien als sicher und wertstabil und sind daher nach wie vor eine beliebte und weitverbreitete Anlage.

Ist ETF ein Risiko? ›

Die Börsenkurse unterliegen stetigen Schwankungen. Wie jede Börseninvestition sind daher auch ETFs nicht risikofrei. Im Vergleich zu anderen Anlageformen wie einzelnen Aktien weisen ETFs jedoch ein geringeres Risiko auf.

Sind Aktien oder ETFs sicherer? ›

Im Vergleich zu Einzelaktien gelten ETFs eher als risikoarm. Durch ihre passive Strategie und die Geldanlage in hunderte oder tausende von einzelnen Aktien, ist das Risiko bei diesen börsengehandelten Indexfonds nämlich breit gestreut. Damit ist ein Totalausfall nahezu ausgeschlossen.

Für wen sich ein Immobilieninvestment heute noch lohnt? ›

Ein Investment lohnt sich vor allem noch für Menschen, die über genügend Eigenkapital verfügen, um einen gewissen Teil des Kaufpreises zu finanzieren und dadurch eine geringere Kreditsumme aufnehmen zu müssen.

Sind Immobilien noch eine gute Geldanlage? ›

Immobilien als Schutz vor der Inflation

Da Immobilien Sachwerte sind, haben sie auf gewisse Weise einen Schutz vor Inflation. Dadurch gelten sie als Geldanlage mit höherer Sicherheit und geringerem Risiko, die gleichzeitig der inflationsbedingten Geldentwertung entgegensteht.

Was ist an Immobilien so interessant? ›

Immobilien sind traditionell Bestandteil einer ausgewogenen Vermögensplanung. Sie bietet Rendite, Inflationsschutz und steuerliche Vorteile. Kombiniert mit einem Wertpapierdepot senken sie das Gesamtrisiko bei Marktzyklen und tragen zur Sicherung des Vermögens bei.

Was ist der Nachteil an ETFs? ›

ETFs können nicht nur steigen, sondern auch fallen. Kursschwankungen und Börsencrashs werden 1:1 auf das ETF übertragen. So wie die ETFs in Aufwärtsbewegungen für zusätzliche Nachfrage sorgen und damit die Kursanstiege verstärken, gibt es auch in die Gegenrichtung eine Beschleunigung.

Sind ETFs seriös? ›

Wie sicher sind ETFs? Im Vergleich zu Investitionen in einzelne Aktien gelten ETFs als risikoarm. ETFs sind passiv verwaltete Fonds, die einen Index nachbilden. Wenn Sie beispielsweise in einen ETF auf den DAX investieren, befinden sich darin Anteile von allen Unternehmen, die auch im DAX gelistet sind.

Wie gut sind Immobilienfonds? ›

Immobilienfonds sind keine sichere Geldanlage. Sie bieten aber höhere Renditechancen als sichere Anlagen. Deshalb können sie zur Beimischung im Rahmen einer breit gestreuten Geldanlage geeignet sein. Immobilienfonds sind im Regelfall nicht kurzfristig verfügbar.

Warum soll man Aktien für die Geldanlage kaufen? ›

Mit Aktien werden Sie Unternehmer

Ihren Anteil am Gewinn erhalten Sie einmal im Jahr in Form einer Dividende. Zahlt das Unternehmen keine aus, obwohl es guten Gewinn gemacht hat, profitieren Sie trotzdem: Denn das Unternehmen kann in seine Weiterentwicklung investieren. Und das wiederum steigert seinen Wert.

Sind Aktien eine gute Anlage? ›

Das Thema Aktien gehört heutzutage für viele zu einer guten Geldanlage dazu. Denn im Gegensatz zu Tagesgeldkonto oder Girokonto haben Sie mit Aktien oder gemanagten Fonds eine größere Chance auf Rendite. Und auch der Corona-Crash hat gezeigt: Der Markt erholt sich relativ schnell von Krisen.

Warum lohnt es sich in Aktien zu investieren? ›

Potentiell höhere Rendite: Im Vergleich zu anderen Anlageformen wie Sparbüchern oder Tagesgeldkonten bieten Aktien in der Regel eine höhere Rendite. Inflation: Aktien haben in der Regel eine geringere Inflation als andere Anlageformen, was bedeutet, dass das Geld in Aktien längerfristig mehr wert bleibt.

Was sind die Vorteile von Aktien? ›

Vorteile
  • Hohe Gewinnchancen durch Kurssteigerungen möglich.
  • Aussicht auf regelmäßige Dividendenzahlung.
  • Kauf und Verkauf sind jederzeit möglich.
  • Große Auswahl an verschiedenen Branchen und Regionen.

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Author: Lidia Grady

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